Den Anfang machte der überregional tätige Hygieneberater für Altenpflegeheime und andere Einrichtungen des Gesundheitswesens Dr. Dieter Bödeker. Er widmete sich dem „Verantwortungsvollen Einsatz von Desinfektionsprodukten“. Bödeker ist langjähriger Dozent beim Hygieneforum. Spannend und fachlich präzise erläuterte er Wichtiges zur Hände-, Instrumenten- und Flächendesinfektion. Dr. Bödeker empfahl, regelmäßig die Maßnahmen der KRINKO, der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention, zu lesen. >> RKI
Dr. Manuel Heintz ist der Leiter des Technischen Hygienemanagements am Hygiene-Institut Schubert in Dernbach und schloss mit einem anschaulichen Bericht über die Vorteile von Scheuer-Saug-Automaten für die Flächendesinfektion an. Er stellte den Einsatz dieser Maschinen dem manuellen Reinigen gegenüber, klärte über Vor- und Nachteile sowie Fehlermöglichkeiten auf. Insgesamt schnitt das maschinelle Verfahren im Hinblick auf die Keimreduktion deutlich besser ab. >> Hygiene-Institut Schubert
Unter dem Motto „Neue Leitlinie Reinigung für die Hauswirtschaft – was steckt drin, was geht sie uns an?“ stellten Dr. Inge Maier-Ruppert aus dem Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft und Cornelia Feist von der Caritas Köln das neu erschienene Fachbuch „Reinigen in sozialen Einrichtungen und Diensten“ (Lambertus Verlag) vor. Die beiden erläuterten stellvertretend für die insgesamt acht Autorinnen, wie es möglich ist, hygienische Sauberkeit mit komplexen Alltagssituationen in Einklang zu bringen. Kostenlose Checklisten und Hygienepläne dazu können jederzeit heruntergeladen werden. >> Lambertus Verlag
Die Lebensmittelhygiene war das Hauptthema im Nachmittagsprogramm des rhw-Hygieneforums. Rainer Nuss vom Hygiene-Netzwerk kann auf 25 Jahre Erfahrung als Lebensmittelkontrolleur blicken, gründete den Landesverband der Lebensmittelkontrolleure und steht ihm derzeit auch vor. Seine Beispiele für Hygienemängel in öffentlichen Küchen wie etwa fehlerhafte Lagerung, falsche Kennzeichnungen und Reinigungsdefizite waren sehr aufschlussreich. >> Hygiene-Netzwerk
Ebenfalls sehr praxisnah war der darauffolgende Vortrag von Janina Briese, Bereichsleiterin Catering bei der Johannisstift Diakonie Services GmbH in Berlin. Dem Titel „Best Practice-Ideen, die begeistern und viel Geld sparen: Nachhaltigkeit und Hygiene im Seniorenheim“ wurde Frau Briese mit ihrer Präsentation mehr als gerecht. Ihre Tipps reichten von der Darreichungsform von Marmeladen in Waffelbechern anstelle kleinen Einzelverpackungen, über Wasserspender anstelle von Glasflaschen bis hin zur Zweitverwertung von übrig gebliebenen Lebensmitteln. >> Johannisstift Diakonie
Zum Abschluss des informationsreichen Tages stellte Prof. Dr. Benjamin Eilts von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen die spannende Frage: Neue Untersuchungen: Reinigung und Hygiene ohne Chemie, jetzt wirklich? Zur Beantwortung ging Eilts unter anderem auf mikrobiologisch wirksame Reinigungsprodukte ein, deren Reinigungsergebnisse eher zweifelhaft und die darin enthaltenen chemischen Komponenten womöglich sogar gesundheitsschädlich sind. Und auch Dampfreiniger nahm er genauer unter die Lupe. Für hygienesensible Bereiche hält Eilts sie nicht für geeignet, da der heiße Dampf sehr lange auf eine Stelle, wie beispielsweise die Türklinge, treffen muss, um diese von Keimen zu befreien. >> Hochschule Albstadt-Sigmaringen
Nach den Vorträgen entspannen sich noch hochinteressante Fachgespräche. Praktische Fragen wurden gestellt, kontrovers diskutiert und patent beantwortet – geballtes Fachwissen gepaart mit sympathischen Vortragenden und Zuhörenden.
Das nächste rhw-Hygieneforum findet am 22. Oktober 2024 statt.