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aktuelle politische Entscheidungen, Neuigkeiten aus Unternehmen und andere spannende Themen
aktuelle politische Entscheidungen, Neuigkeiten aus Unternehmen und andere spannende Themen
Das Bundeskabinett hat gestern eine Verordnung zum Mindestlohn beschlossen. Dieser beträgt dann ab Januar 2026 13,90 Euro, ab 2027 dann 14,60 Euro pro Stunde. Das ist die deutlichste Steigerung seit der Mindestlohneinführung vor zehn Jahren. Laut Statistischem Bundesamt profitieren davon bis zu 6,6 Millionen Beschäftigte, vor allem Frauen und Arbeitnehmer in Ostdeutschland. Vollzeitkräfte verdienen im Falle der Umsetzung künftig rund 190 Euro brutto mehr im Monat. Während die SPD eine noch stärkere Erhöhung auf 15 Euro gefordert hatte, warnte die Mindestlohnkommission vor politischer Einflussnahme auf ihre unabhängige Arbeit.
Für Gründer
Die zehn größten Facility-Management-Anbieter der Schweiz steigerten ihren Umsatz 2024 um vier Prozent und erwirtschafteten zusammen rund 22 Prozent des auf umgerechnet 14,5 Milliarden Euro geschätzten Marktvolumens. Marktführer bleibt ISS mit rund 940 Millionen Euro Umsatz und starkem Wachstum durch die Übernahme von GammaRenax. Auf Rang zwei folgt Equans Switzerland, dahinter CBRE Global Workplace Solutions und Vebego. Neu im Ranking sind die PHM Gruppe und die Enzler Holding AG. Trotz Konsolidierung bremst der Fachkräftemangel die Branche.
Lünendonk
Das deutsche Konsumklima verschlechtert sich weiter. Der GfK-Indikator sinkt im November 2025 um 1,6 Punkte auf -24,1 Zähler. Hauptgrund ist der deutliche Einbruch der Einkommenserwartung um knapp 13 Punkte auf 2,3 Zähler. Obwohl die Anschaffungsneigung leicht zunimmt und die Sparneigung stabil bleibt, kann dies den Abwärtstrend kaum bremsen. Geopolitische Unsicherheiten, Inflationsängste und Jobsorgen dämpfen die Kauflaune. Eine spürbare Erholung des Konsums ist laut Expertinnen und Experten vorerst nicht in Sicht.
NIM
Die Europäische Chemikalienagentur ECHA erwägt, Ethanol als potenziell gesundheitsschädlich einzustufen. Laut einem internen Bericht könnte der Wirkstoff in Händedesinfektionsmitteln Krebsrisiken bergen und Schwangerschaftskomplikationen verursachen. Ende November soll der zuständige EU-Ausschuss über mögliche Einschränkungen beraten. Ein Verbot hätte erhebliche Folgen für Hersteller und Verbraucher. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hält Ethanol jedoch weiterhin für sicher in der Handhygiene.
Tagesanzeiger
Trotz Ukraine-Krieg und Inflation zeigen die Deutschen laut Glücksatlas 2025 eine leicht gestiegene Lebenszufriedenheit. Im Schnitt sind es 7,09 Punkte auf der Zehnerskala. Besonders Ostdeutschland holt auf, die „Glückslücke“ zum Westen schrumpft. Spitzenreiter im Ländervergleich bleibt Hamburg mit 7,33 Punkten. Sorgen bereiten den Menschen dagegen wachsende Einkommensunterschiede und sinkende Zufriedenheit mit dem Einkommen. Insgesamt wird das Land demnach emotionaler, das heißt, die Befragten empfinden mehr Ärger, aber auch deutlich mehr Glücksgefühle.
n-tv
Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober auf 88,4 Punkte gestiegen und damit höher als erwartet. Zwar bleibt die aktuelle Lage laut der befragten 9.000 Unternehmen schwierig, doch die Erwartungen für die kommenden Monate hellen sich deutlich auf. Besonders im Dienstleistungssektor und in der Industrie wächst die Zuversicht. Im Handel zeigt sich vorsichtiger Optimismus, während der Bau weiterhin unter Auftragsmangel leidet. Insgesamt sieht das Ifo-Institut einen „leichten Hoffnungsschimmer“ für die deutsche Wirtschaft.
Spiegel Online
Der Europäische Rechnungshof kritisiert, dass das Corona-Wiederaufbauprogramm der EU deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Viele Mitgliedstaaten hätten die vereinbarten Wirtschaftsreformen gar nicht oder nur verspätet umgesetzt. Auch dort, wo Gesetze verabschiedet wurden, blieben greifbare Ergebnisse oft aus. Laut den Prüfern hätte mit den Geldern aus dem 650-Milliarden-Euro-Fonds deutlich mehr für Unternehmen erreicht werden können. Besonders untersucht wurde die Umsetzung in Österreich, Spanien, Bulgarien und Zypern.
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Die Stimmung im Gebäudereiniger-Handwerk bleibt angespannt, wie die Herbst-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbands zeigt. Nur knapp ein Viertel der Betriebe blickt optimistisch auf das laufende Jahr, der Ausblick auf 2026 ist noch trüber. Das Hauptproblem bleibt demnach die Bürokratie. Rund ein Drittel der Arbeitszeit entfällt laut Umfrage allein auf Verwaltung und Dokumentation. Besonders belastend seien Unterweisungen, Datenschutz, elektronische Krankmeldungen und Nachhaltigkeitsberichte. Bundesinnungsmeister Dietrich fordert spürbare Vereinfachungen und mehr Digitalisierung statt neuer Auflagen.
Die Gebäudedienstleister
Vom 4. bis 7. November 2025 präsentiert die A+A in Düsseldorf Innovationen rund um Arbeitsschutz, Gesundheit und Sicherheit. Fachbesucherinnen und -besucher erwartet ein vielseitiges Rahmenprogramm mit Live-Formaten, Fachforen und dem A+A-Kongress. Elf Start-ups am BMWK Young Innovators Gemeinschaftsstand zeigen Lösungen zu KI, Ergonomie und digitaler Prävention. Mit Themen von Nachhaltigkeit über Exoskelette bis zu smarter PSA möchte die Messe praxisnahe Einblicke in gesunde, sichere und effiziente Arbeitswelten bieten. Die A+A gilt als zentrale Plattform für Austausch, Wissenstransfer und Zukunftsimpulse der Branche.
Industrial Production
Am 14. Oktober 2025 lud die Landesinnung Wien der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereiniger in die „Wolke 21“ im Saturn Tower zur Fachgruppentagung und Ehrung langjähriger Mitglieder sowie neuer Meisterinnen und Meister ein. Innungsmeister Gerhard Komarek betonte die Bedeutung des Handwerks und die Wertschätzung für die täglich geleistete Arbeit. Experten und Branchenvertreter diskutierten die wirtschaftliche Relevanz, Strategien zur Sichtbarkeit und Erfolgsfaktoren für Unternehmen. Die Veranstaltung klang mit einem gemeinsamen Buffet und Networking über den Dächern Wiens aus.
Leadersnet
Ifo-Präsident Clemens Fuest sieht die deutsche Wirtschaft in einer dramatischen Lage. Während der Staatskonsum seit 2015 um rund 25 Prozent gestiegen sei, liegen die Unternehmensinvestitionen auf dem Niveau von vor acht Jahren. Dies gefährde langfristig Wachstum, Steuereinnahmen und staatliche Leistungen. Fuest warnt vor einer wachsenden gesellschaftlichen Spaltung und möglichen „italienischen Verhältnissen“ in Deutschland. Er fordert von der Bundesregierung bis Frühjahr 2026 ein umfassendes Reformpaket mit Sozialreformen und Bürokratieabbau für Unternehmen, um Wohlstand zu sichern.
Zeit Online
Am Mittwoch wurde im EU-Parlament keine Mehrheit für den geplanten Kompromiss zur Lockerung des Lieferkettengesetzes erreicht. Dieser sah unter anderem vor, die Unternehmensgrenzen von 1.000 auf 5.000 Mitarbeiter und den Umsatz von 450 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro anzuheben. Trotz vorheriger Einigung von EVP, Sozialdemokraten und Liberalen stimmten offenbar Abgeordnete aus den eigenen Reihen dagegen. Kritik kam besonders von Grünen und Linken, während Rechtsaußen-Fraktionen die Änderungen als zu schwach ablehnten. Eine erneute Abstimmung ist für November geplant, bis dahin können weitere Änderungsvorschläge eingebracht werden.
Onlinehändler News
In Garz auf der Insel Rügen ist Mitte Oktober eine 87-jährige Frau Opfer eines dreisten Betrugs geworden. Zwei Männer boten ihr an, die Hausfassade für 220 Euro zu reinigen. Nach getaner Arbeit verlangten sie jedoch plötzlich 2.200 Euro. Die Seniorin zahlte, erstattete später aber Anzeige. Die Polizei ermittelt wegen Betrugs und warnt vor unseriösen Haustürgeschäften, die gezielt ältere Menschen ins Visier nehmen.
Ostsee-Zeitung
Laut einer Umfrage der IHK Schleswig-Holstein können 43 Prozent der Betriebe offene Stellen nicht besetzen – besonders im Bereich dual ausgebildeter Fachkräfte, Fachwirte und Meister. Der Mangel führt zu steigenden Personalkosten um 74 Prozent, Mehrbelastung der Belegschaft um 65 Prozent und Wissensverlust um 26 Prozent. Zudem bereitet die geplante Mindestlohnerhöhung vielen Unternehmen Sorgen. IHK-Präsident Thomas Buhck fordert deshalb schnelle politische Entlastungen, um mittelständische Betriebe zu stärken und Fachkräfte langfristig zu sichern.
NDR
Am 29. und 30. Oktober 2025 findet erstmals die „Maintenance München“ im MOC Event Center statt. Mit über 115 Ausstellern ist die Fachmesse für industrielle Instandhaltung ausgebucht und richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus Süddeutschland und Österreich. Das zweitägige Rahmenprogramm beleuchtet Themen wie KI-gestützte Instandhaltung, Predictive Maintenance und digitales Anlagenmanagement. Ein besonderes Highlight ist die Premiere des Maintenance-Instandhaltungspreises, bei dem sieben nominierte Projekte ausgezeichnet werden, unter anderem von Bayer, Bilfinger und Wien Energie.
B & I
Die Tagesreinigung verändert Arbeitszeiten und erhöht den Kontakt mit Kundinnen und Kunden. Dadurch entstehen neue Anforderungen an Reinigungskräfte. Das Working Paper präsentiert Ergebnisse eines Projekts, das zeigt, wie gezielte Weiterbildungen in Sozialkompetenz und Arbeitsorganisation Überforderung vermeiden und neue berufliche Perspektiven eröffnen können.
Hans Böckler Stiftung
Raser und Trunkenheitsfahrer sollen künftig EU-weit zur Verantwortung gezogen werden. Das Europaparlament hat neue Führerschein-Regeln verabschiedet, nach denen Fahrverbote grenzübergreifend gelten sollen. Bislang konnten Verstöße nur im jeweiligen Land geahndet werden. Künftig kann der Staat, in dem der Verstoß begangen wurde, den Ausstellungsstaat informieren und dieser muss das Fahrverbot dann übernehmen. Betroffen sind schwere Delikte wie Trunkenheit am Steuer, Drogenkonsum, extremes Rasen oder tödliche Unfälle. Die EU-Staaten haben nun drei Jahre Zeit, die Richtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Echo24
Hamburg verzeichnet 2024 das stärkste Beschäftigungswachstum Deutschlands. Die Zahl der Erwerbstätigen stieg dort um 0,8 Prozent auf 1,36 Millionen. Am anderen Ende der Skala stehen das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern mit einem Minus von jeweils 0,9 Prozent. Bundesweit legte die Beschäftigung leicht um 0,1 Prozent auf fast 46 Millionen zu. Ursachen sind neben der Konjunktur auch Zuwanderung, Demografie und mehr Teilzeit. Im 20-Jahres-Vergleich führen Berlin und Hamburg, während Thüringen und Sachsen-Anhalt Rückgänge verzeichnen.
Fundresearch
Mehr als die Hälfte der EU-Mitgliedstaaten hat 2024 ihre eigenen Haushaltsregeln verletzt. Laut Eurostat gaben fast alle Länder mehr aus, als sie einnahmen – zwölf davon überschritten mit Defiziten über drei Prozent des Bruttoinlandsproduktes die EU-Obergrenze. Spitzenreiter war Rumänien mit 9,3 Prozent. Deutschlands Defizit lag bei 2,7 Prozent, die Schuldenquote bei 62,2 Prozent und damit über der zulässigen 60-Prozent-Grenze. Gegen Frankreich, Italien und weitere Länder laufen bereits Defizitverfahren.
Zeit Online
Die 25 führenden Sicherheitsdienstleister in Deutschland steigerten 2024 ihren Umsatz um 7,5 Prozent auf rund 5,4 Milliarden Euro und beschäftigen über 96.500 Personen. Laut neuer Lünendonk-Studie setzen immer mehr Unternehmen auf digitale Technologien, KI und Robotik, um Effizienz und Qualität zu sichern. An der Spitze bleibt Securitas vor Kötter und der Kieler Wach- und Sicherheitsgesellschaft. Piepenbrock erreicht mit mehr als 200 Millionen Euro Rang acht. Die Branche wandelt sich vom klassischen Wachdienst zum technologiegestützten Sicherheitsdienstleister mit wachsender Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft.
Lünendonk
Eine aktuelle Allensbach-Studie im Auftrag der Unternehmensberatung FTI-Andersch zeigt, dass die deutsche Industrie in einer strukturellen Krise steckt. Maschinen- und Anlagenbauer fürchten den Verlust der Technologieführerschaft, viele Automobilzulieferer sind kaum auf chinesische OEMs vorbereitet. Energieintensive Unternehmen sehen hohe Energiepreise und internationalen Wettbewerbsdruck als zentrale Herausforderung. Investitionsstopps, Arbeitsplatzabbau und eingeschränkte Planbarkeit belasten die Betriebe zusätzlich. Die Studie macht deutlich, dass die Probleme tief in der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen liegen und jetzt transformative Maßnahmen erforderlich sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
FTI-Andersch
Beim Mittelstandsdialog in Berlin machten Vertreter aus Handwerk und Industrie ihrem Ärger über die Wirtschaftspolitik der Merz-Regierung Luft. Handwerkspräsident Jörg Dittrich beklagte, politische Versprechen führten meist nicht zu echten Verbesserungen, und forderte Entlastung statt neuer Kommissionen. DIHK-Vizepräsident Ralf Stoffels warnte, Deutschland verliere wegen hoher Energiekosten und überzogener EU-Regeln an Wettbewerbsfähigkeit, ein Aufschwung sei „nicht sichtbar“. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche versuchte zu beschwichtigen, versprach mehr Freiräume für Betriebe und kündigte an, den Mittelstandsdialog regelmäßig fortzuführen.
Merkur
Beim „Reinigungstag 2025“ im Hilton Vienna Park diskutierten Branchenvertreter über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsthemen der Reinigungswirtschaft. Auf Einladung der Fachzeitung „Reinigung aktuell“ und mit Unterstützung der Bundesinnung sprachen unter anderem IV-Generalsekretär Christoph Neumayer über wirtschaftliche Aufschwungsperspektiven und Gerald Loacker über Entbürokratisierung. Ein Innovationsforum, eine Diskussionsrunde zur Vergabe sowie ein Vortrag zu Digitalisierung in der Praxis ergänzten das Programm. Zudem wurden die neuesten Reinigungsroboter vorgestellt.
WKO
Die Steuereinnahmen in Deutschland stiegen im September 2025 um rund 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Während die Lohnsteuer deutlich zulegte, stagnierten die Einnahmen aus der Umsatzsteuer. Besonders stark fiel der Zuwachs bei den Bundessteuern aus: Tabak- und Versicherungssteuer trieben das Aufkommen nach oben. Die Länder profitierten vor allem von steigenden Erbschaft- und Grunderwerbsteuern. Dagegen verzeichnete die Körperschaftsteuer ein leichtes Minus, was auf die Schwäche der exportorientierten Industrie zurückgeführt wird.
Bundesfinanzministerium
Laut einer EY-Studie sind die Gehälter von Vorständen großer deutscher Börsenkonzerne 2024 im Schnitt um drei Prozent gesunken. Betroffen sind jedoch fast ausschließlich Frauen. Ihre jährliche Vergütung fiel im Schnitt um elf Prozent auf 2,15 Millionen Euro, während die männlicher Vorstände leicht auf 2,27 Millionen Euro stieg. Damit verdienten Frauen in dieser Position erstmals seit 2014 wieder weniger als Männer. EY erklärt das mit einer größeren Zahl weiblicher Vorstände, die heute mit niedrigeren Einstiegsgehältern beginnen. Insgesamt liegt der Frauenanteil in den Vorständen bei knapp 24 Prozent.
ZDF
Die EU-Staaten haben sich mehrheitlich darauf geeinigt, die immer noch großen Gasimporte aus Russland bis Ende 2027 zu beenden. Ein neues Gesetz sieht einen schrittweisen Ausstieg vor, trotz des Widerstands aus Ungarn und der Slowakei. Kurzfristige Verträge sollen bereits Mitte 2026 auslaufen, langfristige Lieferungen bleiben bis 2027 möglich. Für Länder ohne Zugang zu einem Hafen gelten Ausnahmen. Eine Notfallklausel erlaubt es zudem, das Verbot bei der Gefährdung der eigenen Energieversorgung auszusetzen.
n-tv
Die Tarifkommission von ISS Deutschland hat in Abstimmung mit der IG BAU die Forderungen für die kommende Entgeltrunde beschlossen. Auf Basis einer Beschäftigtenumfrage fordert sie sechs Prozent mehr Lohn, eine 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, eine Laufzeit von zwölf Monaten ab Januar 2026 sowie eine Einmalzahlung von 300 Euro für IG-BAU-Mitglieder. Gespräche zur Altersteilzeit sollen separat fortgesetzt werden. Die erste Verhandlungsrunde fand bereits statt, die nächsten Termine sind im November und Dezember angesetzt.
IG BAU
Laut einer aktuellen Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat die Bürokratiebelastung in deutschen Unternehmen in den vergangenen drei Jahren deutlich zugenommen und zwar unabhängig von der Betriebsgröße. Besonders die DSGVO gilt als Haupttreiber. Rund elf Prozent der Betriebe mussten zusätzliches Personal einstellen – insgesamt etwa 325.000 Beschäftigte –, um gesetzliche Vorgaben umzusetzen. Etwa 80 Prozent der Unternehmen berichten von steigenden Verwaltungskosten, mehr als die Hälfte von sinkender Produktivität. Dem sollte das neue Bürokratieentlastungsgesetz ab Januar 2025 gegensteuern. Laut Branchenverbänden wie dem VDMA bleibt der Abbau übermäßiger Bürokratie jedoch eine der größten wirtschaftlichen Herausforderungen.
IAB Forum
Der Präsident des Ifo-Institus Clemens Fuest sieht in Deutschland strukturelle Probleme bei der Instandhaltung der Infrastruktur. Geld allein, wie zum Beispiel durch den Sonderschuldenfonds, reiche nicht, um die Defizite zu beheben. Fuest plädiert für institutionelle Reformen nach dem Vorbild anderer Länder, wie zum Beispiel in Österreich. Dort finanziert sich die Asfinag über Mauterlöse und kann dadurch unabhängiger planen. Dieses Modell schaffe laut Fuest mehr Stabilität und Planungssicherheit. Seine Vorschläge stellt er beim ifo-Wirtschaftsdialog am 22. Oktober vor.
Ifo Institut
Trotz steigender Schäden durch Extremwetter und neuer Rekordwerte bei den CO2-Emissionen verliert der Klimaschutz politisch an Bedeutung. Laut Klimaökonom Matthias Kalkuhl vom Potsdam-Institut liegt das an der schwierigen Umsetzung, ungleich verteilten Kosten und fehlender internationaler Zusammenarbeit. Der Chef des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft Jörg Asmussen warnt, dass Klimaschäden immer teurer werden, und fordert klimaangepasstes Bauen sowie Bauverbote in Risikogebieten. Fachleute sehen den CO2-Preis als zentrales Instrument für wirksamen Klimaschutz. Ohne entschlossenes Handeln drohen weitere wirtschaftliche und gesellschaftliche Belastungen.
Tagesschau
Bundeskanzler Friedrich Merz war gestern beim Kongress der Chemie-Gewerkschaft IG BCE in Hannover zu Gast. Zum Auftakt bezog sich der Gewerkschaftsvorsitzende Michael Vassiliadis auf Superreiche und plädierte für sogenannte „Zukunftsgebühren” auf hohe Vermögen, Einkommen und Erbschaften als „Beiträge zur Krisenbewältigung“. SPD-Finanzminister Klingbeil schloss solche Steuern nicht aus, Merz erteilte ihnen dagegen bereits im Vorfeld eine Absage. Auf dem Kongress diskutieren die rund 400 Delegierten noch bis kommenden Samstag über Industriepolitik, Arbeitsplätze und künftige Strategien der Gewerkschaft.
NDR
Amazon Web Services (AWS) hat ein am Montagmorgen aufgetretenes Server-Problem behoben. Der Ausfall hatte weltweit zahlreiche Online-Dienste wie Snapchat, Fortnite, Slack, Zoom sowie Amazon-eigene Dienste wie Alexa und Prime Video beeinträchtigt. Die meisten Dienste funktionieren am Nachmittag wieder normal. Da viele Unternehmen und Organisationen ihre IT-Infrastruktur über AWS betreiben, führte die Störung zu weitreichenden Ausfällen bei Websites und Apps.
Zeit online
Ende 2024 waren rund 0,6 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland Geflüchtete aus der Ukraine, nach 0,2 Prozent 2022, zeigt die aktuelle Stellenerhebung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Insgesamt 242.000 Personen aus der Ukraine arbeiteten vor allem in kleinen und mittleren Betrieben mit zehn bis 249 Beschäftigten. 14 Prozent der Betriebe hatten in den letzten zwölf Monaten Kontakt zu ukrainischen Geflüchteten, 41 Prozent stellten mindestens eine Person ein. Das Job-Turbo-Programm zur Arbeitsmarktintegration war rund neun Prozent aller Betriebe bekannt. IAB-Forscher warnen, dass Änderungen bei Sozialleistungen ab April 2026 die Integrationserfolge gefährden könnten.
IAB
Der Mittelstand in Deutschland bleibt laut aktuellem Mittelstandsmonitor in einer anhaltend schwierigen Lage. Auf einer Skala von –3 bis +3 wird die Gesamtsituation mit –2 bewertet. Hauptprobleme sind geopolitische Unsicherheiten, Fachkräftemangel, Bürokratie und hohe Energiekosten. Die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand fordert schnellere Genehmigungen, steuerliche Entlastungen und verlässliche Rahmenbedingungen. Nur so könne der Standort Deutschland wieder wettbewerbsfähig werden.
ZDH
Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände fordert zügige Fortschritte bei der geplanten Reform des Arbeitsschutzes. Laut Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter leiste das Arbeitsministerium von Bärbel Bas mit dem Abbau von über 123.000 Sicherheitsbeauftragten einen wichtigen Beitrag zur Bürokratieentlastung. Arbeitgeber sehen die Gefährdungsbeurteilung als zentrales Instrument für gelebten Arbeitsschutz. Gewerkschaften und Unfallversicherung warnen dagegen vor einem Verlust an Expertise und sinkenden Sicherheitsstandards. Die Vereinigung drängt auf eine schnelle Umsetzung der Reform.
Spiegel Online
Bundesjustizministerin Stefanie Hubig von der SPD plant die Einführung einer neuen Unternehmensrechtsform – der „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“. Sie soll Betriebe auf langfristiges, nachhaltiges Wirtschaften ausrichten und verhindern, dass Gewinne an Eigentümer ausgeschüttet werden. Besonders mittelständische Unternehmen mit Nachfolgeproblemen könnten profitieren, da Mitarbeitende leichter Verantwortung übernehmen können. Bisher sind solche Modelle nur über komplexe Stiftungsstrukturen möglich. Auch die Union begrüßt den Vorschlag, fordert aber klare Regeln zum Missbrauchsschutz.
Zeit Online
Deutschland hat mit dem sogenannten „Jobturbo“ eines der weltweit erfolgreichsten Programme zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten geschaffen. Über 100.000 Menschen, vor allem aus der Ukraine, fanden damit Arbeit. Doch eine geplante Reform der Bundesregierung könnte diesen Erfolg gefährden. Künftig sollen neu ankommende Ukrainerinnen und Ukrainer Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz statt Bürgergeld erhalten. Damit verlieren sie den entscheidenden Zugang zu Jobcenter-Beratung und Qualifizierungsangeboten. Fachleute warnen vor mehr Schwarzarbeit und schlechteren Chancen auf stabile Beschäftigung. Zudem dürfte der „Sparplan“ kaum Geld sparen, da die Reform voraussichtlich sogar höhere Verwaltungskosten verursacht.
Zeit Online
Die Broermann Health & Heritage Hotels erweitern ihr Portfolio in Hamburg: Neben dem traditionsreichen Hotel Atlantic entsteht bis 2027 ein Moxy Hotel mit 129 Zimmern und Suiten sowie einem urbanen Konzept für eine jüngere Zielgruppe. Damit wächst die Partnerschaft mit Marriott International auf fünf Häuser. Während das neue Moxy modernen Lifestyle verkörpert, setzt das Atlantic selbst auf luxuriöse Erneuerung: Zum 115-jährigen Jubiläum soll ein 1.500 Quadratmeter großer Spa-Bereich mit Pools, Saunen, Snow Room und edlem Design entstehen.
Tophotel
Der Internationale Währungsfonds IWF erwartet für Deutschland im nächsten Jahr nur 0,9 Prozent Wachstum. Das ist deutlich weniger als die Bundesregierung mit 1,3 Prozent. Grund seien Unsicherheiten im Welthandel sowie die US-Zollpolitik, die Exportländer wie Deutschland besonders trifft. Für 2025 rechnet der IWF mit mageren 0,2 Prozent Zuwachs. Damit wäre Deutschland das Schlusslicht unter den G7-Staaten. Weltweit zeigt sich die Konjunktur robuster mit einem Wachstum von 3,2 Prozent 2025 und von 3,1 Prozent 2026.
Zeit Online
Beim Tag des Facility Managements am 8. Oktober 2025 brachte der Elektrogroßhändler und Systemanbieter Rexel Austria Fachleute aus der Gebäudetechnikbranche am Red Bull Ring in der Steiermark zusammen. Rund 200 Teilnehmende diskutierten über smarte Gebäudesteuerung, Energieeffizienz und digitale Lösungen im Gebäudebetrieb. Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch zwischen Praxis, Technik und Management zu fördern. Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien sprach gemeinsam mit REXEL-Experten über Parallelen zwischen Rennstrategie und effizienter Gebäudesteuerung.
Leitbetriebe Austria
Die Zahl der Regelinsolvenzen in Deutschland ist im September 2025 um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, wie das Statistische Bundesamt meldet. Bereits im Juli lag der Zuwachs bei Unternehmensinsolvenzen bei 13,4 Prozent auf knapp 2.200 Fälle. Die Gläubigerforderungen beliefen sich insgesamt auf rund 3,7 Milliarden Euro. Besonders betroffen war der Bereich Verkehr und Lagerei mit 12,7 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen. Auch Privatpersonen traf es häufiger, die Verbraucherinsolvenzen stiegen um 12,9 Prozent.
Destatis
Im September 2025 lag die Inflationsrate in Deutschland bei 2,4 Prozent und damit etwas höher als im August. Haupttreiber waren steigende Dienstleistungspreise und ein nachlassender Rückgang bei den Energiepreisen. Diese sanken nur noch um 0,7 Prozent, während Kraftstoffe erstmals seit Mai 2024 sogar wieder teurer wurden, und zwar um 1,1 Prozent. Nahrungsmittel verteuerten sich um 2,1 Prozent, vor allem Süßwaren und Obst.
Destatis
Ab 2026 erhalten Auszubildende im ersten Lehrjahr mindestens 724 Euro brutto, das sind 6,2 Prozent mehr als 2025. Das teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung mit. In höheren Ausbildungsjahren steigen die Sätze auf bis zu 1.014 Euro. Die meisten Azubis verdienen laut dem Institut aber deutlich mehr: In tarifgebundenen Betrieben zum Beispiel lag die Durchschnittsvergütung schon 2024 bei 1.133 Euro. Tarifverträge dürfen im Einzelfall niedrigere Sätze vorsehen. Nicht tarifgebundene Betriebe dürfen maximal 20 Prozent unter Branchentarif zahlen.
Handwerksblatt
Die Zahl der Krankschreibungen in Deutschland hat laut Fehlzeiten-Report 2025 der AOK einen neuen Höchststand erreicht. Im Schnitt meldet sich jeder Beschäftigte 2,3 Mal im Jahr krank. Hauptursachen sind die hohe Arbeitsbelastung, zunehmender Stress und eine Zunahme von Atemwegserkrankungen, gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen sowie psychischen Leiden. Ein weiterer Grund für den Anstieg ist die seit 2022 verpflichtende elektronische Übermittlung von Krankmeldungen an die Krankenkassen. Erst dadurch werden seitdem alle Fälle vollständig erfasst.
Rheinische Post
Der Bauindustrieverband Ost bezweifelt, dass die 500 Milliarden Euro für Infrastruktur wirklich zusätzlich ausgegeben werden. Sein Geschäftsführer Robert Momberg warnt vor einem „finanzpolitischen Verschiebebahnhof“ statt echter Investitionen. Er fordert transparente Projektlisten, schnellere Genehmigungen und mehr Fachkräfte in den Kommunen. Nur wenn Straßen, Brücken und Schienen tatsächlich verbessert werden, habe das Programm wirtschaftlichen Wert. Langfristig mahnt der Verband, dass Sondervermögen keine Dauerlösung für Investitionen sein dürften.
FAZ
Die Arbeitgeberverbände wehren sich gegen den Vorschlag der Kassenärztlichen Bundesvereinigung KBV, Krankschreibungen erst ab dem vierten oder fünften Krankheitstag vorzulegen. Sie warnen, dass eine generelle Verlängerung der Karenzzeit zusätzliche Belastungen für Unternehmen bringt. Die KBV sieht Einsparpotenzial von 100 Millionen Euro und Entlastung für Arztpraxen, besonders bei kurzen Krankheitszeiten. Die Arbeitgeber fordern stattdessen eine stärkere Patientensteuerung und kritisieren den Vorschlag als zu kurz gedacht. Unterstützung erhalten sie von Gesundheitsministerin Nina Warken, die gezielte Ausgabensenkungen anstrebt.
Spiegel Online
Die Bundesnetzagentur startet eine Online-Beschwerdestelle für Postkunden. Verspätete Briefe, beschädigte Pakete oder geschlossene Filialen können nun über den „Mängelmelder Post“ gemeldet werden. Verbraucherinnen und Verbraucher sollen dabei Schritt für Schritt die Art des Problems und entsprechende Einzelheiten angeben. Die erfassten Zahlen sollen dann regelmäßig veröffentlicht werden. Ziel ist, wiederkehrende Störungen schneller zu erkennen und bei Bedarf behördlich zu reagieren. Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Beschwerden bereits auf den Rekordwert von knapp 23.000.
Spiegel Online
Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds, lehnt die neuen Pläne der Koalition für das Bürgergeld ab. Sie kritisiert, dass statt Integration drakonische Kürzungen drohen. Diese reichen bei mehrmaligem Versäumnis von Jobcenter-Terminen bis hin zum vollständigen Ausfall der finanziellen Leistungen. Fahimi warnt vor Klagen und bezeichnet die Sanktionen als wenig wirksam. Sie fordert stattdessen mehr Fokus auf den Job-Turbo und eine stärkere Kontrolle des Mietmarktes sowie der Bekämpfung von Schwarzarbeit. Insgesamt bezogen zuletzt 5,5 Millionen Menschen Bürgergeld, darunter 1,8 Millionen Kinder.
RND
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil plant, die Finanzkontrolle Schwarzarbeit mit erweiterten Kompetenzen und über 1.000 neuen Stellen auszustatten. Ziel ist ein konsequenteres Vorgehen gegen Schwarzarbeit, Steuerbetrug und Geldwäsche sowie der Schutz von Beschäftigten vor Ausbeutung. Bei Kontrollen prüfte der Zoll zuletzt Hotels und Gaststätten, befragte über 5.200 Beschäftigte und leitete rund 370 Verfahren ein. Gewerkschafter kritisieren jedoch unzureichende Besoldung und eingeschränkte Befugnisse bei der Behörde. Klingbeil betonte die Bedeutung des Zolls für Recht und Gerechtigkeit und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger.
Merkur
Ab 2026 sollen Menschen mit hohem Einkommen höhere Sozialbeiträge zahlen. Die Bundesregierung plant, die Beitragsbemessungsgrenzen an die gestiegene Lohnentwicklung anzupassen. Für die Rentenversicherung steigt die Grenze von 8.050 auf 8.450 Euro monatlich, für Kranken- und Pflegeversicherung von 5.512,50 auf 5.812,50 Euro. Die Einkommensgrenze für den Wechsel in die private Versicherung erhöht sich auf 6.450 Euro. Laut Arbeitsministerium handelt es sich um eine reine Anpassung an das Lohnniveau, nicht um eine Umverteilung.
Zeit Online
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen will die Regeln für Krankschreibungen lockern, um das Gesundheitssystem zu entlasten. Arbeitgeber sollen nicht mehr ab dem ersten Krankheitstag ein Attest verlangen dürfen – in der Regel gilt die Pflicht erst ab dem dritten Tag. Laut Gassen könnten so Millionen Arztbesuche und rund 100 Millionen Euro Kosten eingespart werden. Auch bei Kinderkrankmeldungen fordert er mehr Flexibilität, um Praxen und Eltern zu entlasten. Arbeitgeber lehnen den Vorschlag ab und warnen vor zusätzlicher Belastung der Betriebe.
ZDF Heute
Die Bundesländer wollen laut Rheinischer Post eine Preisbremse für Kraftstoffe einführen. Tankstellen sollen die Preise künftig nur einmal täglich erhöhen dürfen. Preissenkungen wären weiterhin jederzeit möglich. Hintergrund ist ein Bericht des Bundeskartellamts, wonach es derzeit bis zu 18 Preisänderungen pro Tag und Tankstelle gibt. Baden-Württemberg brachte den Antrag im Bundesrat ein, der voraussichtlich zustimmen wird. Der Tankstellenverband unterstützt den Vorschlag nach österreichischem Modell und erwartet mehr Stabilität und Transparenz für Verbraucher.
Stern
Erstmals wurde im ersten Halbjahr 2025 weltweit mehr Strom aus Erneuerbaren Energien als aus Kohle erzeugt, wie eine Studie der Denkfabrik Ember zeigt. Ihr Anteil stieg auf 34,3 Prozent, während der von Kohle auf 33,1 Prozent fiel. Haupttreiber ist der Solarboom, angeführt von China mit über der Hälfte des globalen Wachstums. Laut Ember decken Solar- und Windkraft inzwischen den weltweiten Nachfrageanstieg vollständig. Dennoch bremsen politische Kurswechsel – etwa in den USA unter Präsident Trump – sowie Lieferkettenprobleme das Erreichen der internationalen Ausbauziele bis 2030.
Tagesschau
Der weltweite Handel zeigt sich laut Welthandelsorganisation WTO robuster als erwartet: Für 2025 rechnet sie nun mit einem Plus von 2,4 statt 0,9 Prozent. Gründe seien die wachsende Bedeutung Künstlicher Intelligenz und vorgezogene US-Importe vor neuen Zollerhöhungen. Für 2026 erwartet die Organisation jedoch nur noch ein minimales Wachstum von 0,5 Prozent. Das globale Bruttoinlandsprodukt soll 2025 um 2,7 Prozent steigen. WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala warnte zugleich, die US-Zollpolitik verursache die größten Handelsstörungen seit 80 Jahren.
Zeit Online
Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beim Robert- Koch-Institut, kurz KRINKO, hat erstmals eigene Empfehlungen zur Infektionsprävention in Rehabilitationseinrichtungen veröffentlicht. Zentrales Element ist eine risikobasierte Einteilung in drei Kategorien, von medizinisch intensiven bis zu risikoarmen Einrichtungen. Für jede Kategorie gelten spezifische Hygieneanforderungen. Neu eingeführt wird die Rolle der Hygienebeauftragten, die die Umsetzung und Schulung koordinieren. Die Empfehlungen stärken die Verantwortung von Ärztinnen und Ärzten bei Risikobewertung, Ausbruchsmanagement und interdisziplinärer Zusammenarbeit.
Ärzteblatt
DGB-Chefin Yasmin Fahimi verurteilt die geplante Verschärfung der Sanktionen im Bürgergeld als „drakonisch“ und verfassungsrechtlich fragwürdig. Sie spricht von einer politischen „Hetzkampagne“ gegen Leistungsbeziehende und betont, dass Leistungsbetrug vor allem durch profitorientierte Wohnanbieter und kriminelle Strukturen verursacht werde. Fahimi fordert daher strengere Kontrollen des Mietmarkts sowie mehr Maßnahmen gegen Schwarzarbeit, um die Bürgergeldkosten zu begrenzen. Außerdem brauche es eine wirksame Integration in den Arbeitsmarkt, etwa durch den bisherigen „Job-Turbo“.
RND
Nach zwei Jahren Rezession rechnet die Bundesregierung 2025 mit einem Mini-Wachstum von 0,2 Prozent, 2026 mit 1,3 und 2027 mit 1,4 Prozent. Der Aufschwung soll vor allem durch steigende Einkommen, höhere Beschäftigung und staatliche Investitionen getragen werden. Wirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU warnt jedoch, dass viel Wachstum aus öffentlichen Ausgaben stammt und strukturelle Reformen nötig bleiben. Sie fordert schnellere Genehmigungen, niedrigere Energiekosten und weniger Bürokratie. Risiken sieht die Regierung in globalen Krisen und der unberechenbaren US-Handelspolitik.
Focus
Die deutsche Industrie hat im August 2025 einen massiven Einbruch erlebt: Die Produktion sank um 4,3 Prozent zum Vormonat – der stärkste Rückgang seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Besonders hart traf es die Autoindustrie mit einem Minus von 18,5 Prozent infolge von Werksferien und Umstellungen. Ökonomen sprechen von einem „Weckruf“ für den Industriestandort, der unter hohen Energie-, Steuer- und Bürokratiekosten leidet. Eine schnelle Erholung ist laut Fachleuten unwahrscheinlich, da die schwache Auftragslage und globale Unsicherheiten die Entwicklung bremsen. Hoffnung setzt die Regierung auf 2026, wenn schuldenfinanzierte Staatsinvestitionen das Wachstum ankurbeln sollen.
WiWo
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. September meldet jeder zweite Betrieb unbesetzte Lehrstellen, wie eine IHK-Umfrage zeigt. Trotz eines Anstiegs der Ausbildungsverträge – etwa im Handwerk um 9 Prozent – fehlen vielerorts Bewerber. Ursache ist unter anderem die Umstellung von G8 auf G9, wodurch ein Abiturjahrgang entfällt. Zudem zieht es viele Schulabgänger mit teils unrealistischen Erwartungen ins Studium. Laut Arbeitsagentur ist ein Ausbildungsstart noch bis Jahresende möglich, danach wird das Aufholen des Berufsschulstoffs deutlich schwieriger.
Bayernwelle
Die Koalition hat sich auf eine neue Grundsicherung als Ersatz für das Bürgergeld mit strengeren Sanktionen sowie auf eine Aktivrente ab 2026 verständigt, die Weiterarbeiten im Alter steuerlich begünstigt. Zusätzlich sollen alle baureifen Verkehrsprojekte umgesetzt und dafür drei Milliarden Euro extra bereitgestellt werden, begleitet von schnelleren Planungsverfahren. Außerdem plant die Regierung ein neues E-Auto-Förderprogramm, das vor allem Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen beim Umstieg unterstützen soll.
Spiegel
Im Technik Museum Sinsheim findet aktuell eine spektakuläre Aktion statt: Die legendäre Concorde wird erstmals per Drohne gereinigt. Das Heidelberger Unternehmen KTV Working Drone Germany GmbH setzt dafür das vollelektrische System „PowerCleaner“ ein und reinigt ohne Chemie, nur mit reinem Wasser. Gäste können die Hightech-Reinigung live verfolgen, während die Concorde zeitweise gesperrt bleibt. Die Methode gilt als sicherer, effizienter und umweltfreundlicher Fortschritt in der Museumspflege.
Heidelberg24
Ab 1. Januar 2026 steigt der gesetzliche Mindestlohn auf 13,90 Euro pro Stunde. Damit erhöht sich automatisch auch die Verdienstgrenze für Minijobber von derzeit 556 auf künftig 603 Euro monatlich. Für Arbeitgeber ist keine manuelle Anpassung der Arbeitszeit mehr notwendig, denn die Minijob-Grenze wächst dynamisch mit dem Mindestlohn. Minijobber können ihre Stunden beibehalten. Lediglich die neue Vergütung muss im Arbeitsvertrag angepasst und die Arbeitszeiterfassung fortgeführt werden. Das System schafft mehr Planungssicherheit und weniger Verwaltungsaufwand, gerade für kleinere Betriebe. 2027 steigt der Mindestlohn auf 14,60 Euro und die Grenze für Minijobs damit auf 633 Euro im Monat.
T-Online
Welche Desinfektionsmittel sich für welchen Einsatz eignen, zeigt die kürzlich veröffentlichte und kostenlose Datenbank der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege, kurz BGW. Sie bietet eine Übersicht zu Mitteln für Hände, Haut, Flächen und Medizinprodukte plus Angaben zu Wirkstoffen, Gefährdungen und Herstellern. Die Daten stammen aus Sicherheitsdatenblättern und werden regelmäßig aktualisiert. So können Betriebe Produkte vergleichen und sicher auswählen, ohne dass Produktempfehlungen kommerziellen Interessen folgen.
BGW
Nach drei Jahren Flaute zeichnet sich in Österreich erstmals wieder ein moderates Wirtschaftswachstum ab. Laut den Instituten Wifo und IHS soll das Bruttoinlandsprodukt 2025 um 0,3 bis 0,4 Prozent steigen – getragen vor allem vom privaten Konsum, weniger vom Export. Für 2026 erwarten die Forscher ein Wachstum von bis zu 1,1 Prozent, allerdings deutlich schwächer als in früheren Erholungsphasen. Die Inflation bleibt mit 3,5 Prozent 2025 und 2,4 Prozent 2026 über dem EU-Ziel. Wegen eines Budgetdefizits über vier Prozent steht Österreich weiterhin unter EU-Defizitüberwachung.
n-tv
In vielen Betrieben stapeln sich ungenutzte Reinigungsgeräte, Kanister und Spender – das Start-up Cleanloop will das ändern. Die Plattform von Gründer Roman Hörantner funktioniert wie ein digitaler Marktplatz für gebrauchten Reinigungsbedarf. Betriebe können funktionstüchtige Produkte einfach per App weiterverkaufen und so anderen, etwa jungen Gastronomen, den günstigen Einstieg ermöglichen. Seit dem Start im April 2025 zählt Cleanloop bereits rund 100 Teilnehmende – besonders gefragt sind größere Geräte wie gewerbliche Waschmaschinen. Finanziert durch Investor Alexander Schlager, setzt das Startup auf Kreislaufwirtschaft als praktischen Beitrag zu Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
Gast
Am 6. November 2025 wird der Heide Park Soltau zum Schauplatz der Deutschen Meisterschaft im Gebäudereiniger-Handwerk. Im Rahmen von Europas größtem Berufswettbewerb treten die besten Junggesellinnen und -gesellen des Handwerks gegeneinander an und zeigen Präzision, Fachwissen und Leidenschaft. Teilnahmeberechtigt sind Absolventinnen und Absolventen mit mindestens der Note „gut“ und jünger als 27 Jahre. Das Branchenfinale startet um 7.45 Uhr, die Siegerehrung erfolgt am Abend mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Grant Hendrik Tonne.
Die Gebäudedienstleister
Ein Expertengremium um Wirtschaftsministerin Katherina Reiche von der CDU sieht Deutschland in einer tiefen strukturellen Krise. In einem Gutachten mahnen die Fachleute grundlegende Reformen an, sonst drohten Deindustrialisierung, soziale Spannungen und der Verlust internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Ursachen seien stagnierende Produktivität, Investitionsschwäche, die Demografie sowie übermäßige Regulierung. Die Ökonomen fordern unter anderem Reformen der Sozialsysteme, ein höheres Renteneintrittsalter und den Abbau bürokratischer Hürden.
Spiegel Online
Ein Bericht des Bundeskartellamts zeigt deutliche Preisunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland: Besonders in Sachsen-Anhalt und Sachsen mussten Autofahrer in diesem Jahr deutlich mehr für Kraftstoff zahlen. Der Unterschied betrug teils bis zu 20 Cent pro Liter zu Bayern oder Niedersachsen. Im Bundesdurchschnitt lag der Preis für Superbenzin bei 1,72 Euro, für Diesel bei 1,59 Euro. Kartellamtschef Andreas Mundt sprach von „auffällig hohen Preisen“ und kündigte Prüfungen an. Außerdem rät die Behörde zum Einsatz von Tank-Apps, um günstigere Anbieter zu finden. Wer zum Beispiel abends tankt, spart im Schnitt rund elf Cent pro Liter gegenüber dem Morgenpreis.
n-tv
Bei ihrer ersten Klausur in der Villa Borsig präsentiert die Regierung Merz eine ambitionierte Modernisierungsagenda mit 23 Projekten – von Bürokratieabbau über digitale Kfz-Zulassungen bis hin zu einer Hightech-Strategie. Ökonom Markus Brunnermeier mahnte in einem Impulsreferat, das alte deutsche Erfolgsmodell der Stabilität sei überholt, Resilienz müsse das neue Leitmotiv werden. Doch die schlechten Umfragen und die spürbare „Veränderungsmüdigkeit“ im Land dämpfen die Aufbruchsstimmung. Innenminister Alexander Dobrindt kündigte außerdem strengere Regeln zur Drohnenabwehr an, warnte aber vor Überreaktionen.
Bundesregierung
Im Goldschmied-Carré am Kölner Roncalliplatz entstehen bis Anfang 2028 insgesamt 94 vollständig ausgestattete Design-Apartments mit einer durchschnittlichen Größe von rund 24 Quadratmetern. Die modernen Wohneinheiten sind Teil des Neubauprojekts gegenüber dem Kölner Dom, das von der HanseMerkur Grundvermögen entwickelt und von Bauwens realisiert wird. Mit dem Abschluss des Mietvertrags an die Numa-Group ist die Vermietung der ersten beiden Bauteile nahezu abgeschlossen. Neben den Apartments sind auch Büro-, Einzelhandels- und Gastronomieflächen geplant. Das Gebäude soll hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen und eine Zertifizierung in Gold erhalten.
HanseMerkur Grundvermögen
Nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen kam es auch am Sonntag noch zu vereinzelten Störungen. Der Betrieb lief zwar planmäßig an, dennoch rät der Airport Reisenden, sich vorab über mögliche Verzögerungen zu informieren. Am Donnerstag und Freitag waren fast 10.000 Passagiere betroffen, teils mussten sie im Terminal übernachten. Am Berliner Flughafen BER hingegen normalisiert sich die Lage nach dem Cyberangriff vom 19. September. Seit gestern laufen Check-in und Boarding schrittweise wieder vollständig digital, die Rückkehr zum Normalbetrieb steht kurz bevor.
Zeit Online
Am 2. Oktober fand in der Sächsischen Staatskanzlei in Dresden der Landeswettbewerb Sachsen im Gebäudereiniger-Handwerk statt. Zwei Nachwuchskräfte traten im historischen „Bienenkorb“-Saal gegeneinander an und meisterten anspruchsvolle Aufgaben wie Holzvertäfelungs-, Messing- und Teppichreinigung. Bewertet wurden Präzision, Materialkenntnis und Arbeitssicherheit. Siegerin wurde Lea-Marie Kosakow von der Böhm Gebäudereinigung GmbH, die Sachsen nun beim Bundesfinale am 6. November im Heide-Park Soltau vertreten wird. Die Auszeichnung überreichten Innungsobermeister Björn Böhm und Landtagsvizepräsident Albrecht Pallas im Feldschlößchen Stammhaus Dresden.
MDR
Menschen in Westdeutschland verdienen weiterhin deutlich mehr als im Osten, doch die Einkommenslücke schrumpft. Laut einer Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der Hans-Böckler-Stiftung lag der Monatslohn 2024 im Westen bei durchschnittlich 4.810 Euro brutto, im Osten bei 3.973 Euro – rund 17 Prozent weniger. Seit 2014 hat sich der Abstand aber um sieben Prozentpunkte verringert, vor allem dank des 2015 eingeführten Mindestlohns. Auch dessen geplante Erhöhung auf 14,60 Euro bis 2027 dürfte die Angleichung beschleunigen.
Hans Böckler Stiftung
Die Unternehmensinitiative „Made for Germany“ will in den kommenden drei Jahren 735 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Seit der Gründung im Juli 2025 ist die Zahl der Mitglieder auf 105 Unternehmen angewachsen, darunter Konzerne, Mittelständler und Start-ups. Laut eigenen Angaben umfasst die Summe geplante und neue Investitionen, Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Zusagen internationaler Geldgeber. Ein dreistelliger Milliardenbetrag soll dabei explizit in Neuinvestitionen fließen.
Handelsblatt
Die Gewerkschaft Verdi hat die Tarifverträge bei den Tochterfirmen der Berliner Vivantes-Kliniken zum Jahresende gekündigt und damit einen neuen Tarifkonflikt eingeläutet. Rund 2.500 Beschäftigte in Reinigung, Küche und Therapie verdienen bisher nur 91 bis 96 Prozent des Niveaus vom öffentlichen Dienst, nach dem im Mutterkonzern bezahlt wird. Verdi fordert die vollständige Angleichung der Löhne, da viele Betroffene laut Gewerkschaft nur knapp über dem Mindestlohn liegen. Vergleichbar ist der Konflikt mit dem der Charité-Tochter CFM, wo Beschäftigte nach 50 Streiktagen eine stufenweise Anpassung durchsetzen konnten.
Tagesspiegel
Der Ifo Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland ist im September von 89,1 auf 88,4 Punkte gesunken. Unternehmen bewerteten sowohl ihre aktuelle Lage als auch ihre Erwartungen etwas schlechter als im August, teilte das Ifo Institut mit. Im Verarbeitenden Gewerbe stiegen die Einschätzungen leicht, die Erwartungen gingen jedoch deutlich zurück. Dienstleister und Bauunternehmen äußerten sich verhaltener, während im Handel ein gemischtes Bild sichtbar wurde. Basis sind rund 1.700 Unternehmensmeldungen aus der Region.
Ifo Institut
Der Deutsche Textilreinigungs-Verband blickt auf eine erfolgreiche Jahrestagung inklusive 50. Geburtstag in Berlin zurück, die mit 300 Gästen ausgebucht war. Fachvorträge thematisierten die Kostenentwicklung, politische Lobbyarbeit sowie neue Ausbildungsangebote, darunter Projekte zur Gewinnung ausländischer Azubis. Ein Schwerpunkt lag auf Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft und der Kritik an der fehlenden Stromsteuerentlastung für KMU. Am Freitag standen KI, Robotik, Digitalisierung und IT-Sicherheit im Fokus. Das nächste Jahrestreffen findet vom 9. bis 11. September 2026 in Dresden statt.
WRP
Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat in Köln den „MediaV-Award“ für herausragende Kommunikationsleistungen gewonnen. Mit seiner rundum neu gestalteten Webseite setzte sich der Verband in der Kategorie „Bester Online-Auftritt“ durch und war zusätzlich für „Bestes Video“ nominiert. Der Relaunch überzeugte durch moderne Technik, klare Struktur und starke visuelle Wirkung. Den Preis nahmen Vertreter des BIV gemeinsam mit der betreuenden Agentur Adrenalinsky entgegen. Für den Verband ist es die zweite Auszeichnung nach dem Erfolg mit der Kampagne „#Rückendeckung“ im Jahr 2021.
Die Gebäudedienstleister
Die Teuerungsrate in Deutschland hat im September mit 2,4 Prozent den höchsten Wert des Jahres erreicht. Nach 2,2 Prozent im August ist es der zweite Anstieg in Folge, teilte das Statistische Bundesamt mit. Vor allem Dienstleistungen verteuerten sich um 3,4 Prozent, während Nahrungsmittel mit einem Plus von 2,1 Prozent etwas langsamer stiegen. Energie wurde im Jahresvergleich dagegen um 0,7 Prozent günstiger. Da die Inflation über dem Zielwert von zwei Prozent liegt, rechnen Ökonomen nicht mit einer Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Oktober.
Zeit Online
Laut der Bundesagentur für Arbeit ist im September die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland auf knapp unter drei Millionen gefallen, das sind rund 70.000 weniger als im Vormonat. Die Quote sank leicht auf 6,3 Prozent, lag jedoch mit 148.000 mehr Arbeitslosen über dem Vorjahreswert. Unterbeschäftigt waren insgesamt fast 3,6 Millionen Menschen. BA-Chefin Andrea Nahles betonte, dass dem Arbeitsmarkt trotz des saisonalen Rückgangs wichtige Wachstumsimpulse fehlen. Die Zahl offener Stellen ging binnen Jahresfrist um 66.000 auf 630.000 zurück, während die Kurzarbeit weitgehend stabil blieb.
Spiegel Online
Bei ihrer Mitgliederversammlung im Rahmen der CMS in Berlin zog die RAL GGGR eine positive Bilanz. Elf neue Mitgliedsunternehmen und zehn Fördermitglieder, darunter namhafte Branchenvertreter, verstärken den Verband. Ein Strategiepapier mit Fokus auf Reputation, Strukturen, Marktdurchdringung und neuen Geschäftsfeldern soll das Wachstum sichern. Diskutiert wird zudem ein neues Gütezeichen speziell für Reinigungs- und Servicerobotik sowie Initiativen zur stärkeren Sichtbarkeit von Frauen in der Branche. Für Juni 2026 ist das Branchenevent „Club Future“ in Fürth unter dem Motto „Smart Work“ fest eingeplant.
RAL GGGR
2024 arbeiteten 7,8 Millionen Menschen zwischen 55 und 65 Jahren sozialversicherungspflichtig, dies ist ein Rekordanteil von 23 Prozent aller Beschäftigten. Grund ist der Eintritt der Babyboomer-Generation ins höhere Erwerbsalter. Fachleute sehen darin eine Antwort auf den Fachkräftemangel, da Erfahrung und Zuverlässigkeit gefragt sind. Die Unternehmen sind nun gefordert, älteren Arbeitskräften faire Chancen für Wiedereinstieg und Weiterarbeit zu bieten. Besonders hoch ist deren Anteil in der öffentlichen Verwaltung mit 29 Prozent, während das verarbeitende Gewerbe leichte Rückgänge meldet.
Süddeutsche Zeitung
Der deutsche Markt für Facility-Services erreichte 2024 ein Volumen von 76,8 Milliarden Euro mit einem Wachstum von 4,5 Prozent, auch für 2025 wird ein Plus von 4,0 Prozent prognostiziert. Den größten Anteil daran haben technische Services wie Gebäudewartung und Gebäudebetrieb, die inzwischen fast die Hälfte des Gesamtmarkts ausmachen. Reinigungs- und Sicherheitsdienste bleiben wichtige Säulen, während kaufmännische Services langsamer zulegen. Trends wie integriertes Facility-Management, Energieeffizienz und digitale Dokumentation prägen die Branche, bei Robotik ist dagegen noch viel Luft nach oben. Die zunehmende Konsolidierung stärkt große Anbieter und setzt kleinere unter Druck.
Interconnection Consulting
Nach drei Rückgängen in Folge hat sich die Verbraucherstimmung für Oktober leicht verbessert und steigt um 1,2 Punkte auf minus 22,3 Zähler. Ausschlaggebend sind gestiegene Einkommenserwartungen, während Kriege, Inflation und Ängste vor Jobverlust jedoch weiter belasten. Ob nun eine Trendwende entsteht, ist laut Fachleuten offen, da das Niveau historisch niedrig bleibt. Bei größeren Anschaffungen zeigen sich die Deutschen weiterhin zurückhaltend, und auch die Konjunkturerwartungen sinken auf minus 1,4 Punkte. Dies deute auf eine Stagnation der Wirtschaft im Jahr 2025 hin.
Spiegel Online
Das Nettogeldvermögen privater Haushalte wuchs 2024 um 10,3 Prozent auf 210 Billionen Euro und soll 2025 laut Global Wealth Report von der Allianz um weitere sechs Prozent steigen. Nordamerika, vor allem die USA, trug fast die Hälfte zum weltweiten Zuwachs bei, während Deutschland mit 86.800 Euro pro Kopf nur Platz 13 belegt. Deutsche Haushalte sparen zwar fleißig, erzielen aber geringere Renditen, da sie viel Geld in Bargeld und Einlagen steckten. Wertpapiere bleiben langfristig der wichtigste Wachstumstreiber und legten zuletzt zweistellig zu. Die Ungleichheit verschärft sich: Zehn Prozent der Weltbevölkerung besitzen 85 Prozent des Nettovermögens.
Zeit Online
Das Ifo-Beschäftigungsbarometer sank im September von 93,8 auf 92,5 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Juni 2020. Unternehmen reagieren auf die schwache Konjunktur, indem sie offene Stellen nicht mehr nachbesetzen. So erfolgt ein schleichender Personalabbau statt großer Entlassungswellen. In der Industrie ist besonders der Fahrzeug- und Maschinenbau betroffen, auch im Dienstleistungssektor fiel der Indikator deutlich. Im Transport- und Logistikbereich gibt es erste Entlassungen, während das Baugewerbe stabil bleibt. Am deutlichsten wird Personal im Handel reduziert – parallel hat sich auch das Ifo-Geschäftsklima spürbar eingetrübt.
Ifo Institut
Am 24. September 2025 beging der FM-Day mit über 300 Teilnehmenden im Park Hyatt Vienna sein zehnjähriges Bestehen unter dem Motto „Verantwortung übernehmen. Wandel gestalten”. Die Plattform möchte ein zentraler Treffpunkt für das Facility- und Real-Estate-Management sein. Fünf Programmblöcke und Keynotes behandelten Themen wie Künstliche Intelligenz, ESG, nachhaltige Immobilien und die Transformation der Arbeitswelt. Mit der Verleihung der CO2-Countdown-Awards betonte der FM-Day die Bedeutung der Branche für Klimaschutz und Nachhaltigkeit unterstreichen.
Immobilien Redaktion
2024 arbeiteten 24 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland zumindest gelegentlich im Homeoffice. Das ist ähnlich wie 2022 und 2023, aber deutlich mehr als 2019 vor Corona mit 13 Prozent. Allerdings verbringen die Beschäftigten inzwischen weniger Arbeitstage zu Hause: Nur 24 Prozent arbeiteten letztes Jahr ausschließlich im Homeoffice, deutlich weniger als im Pandemie-Jahr 2021 mit 40 Prozent. Die Entfernung zum Arbeitsplatz spielt dabei eine große Rolle. Bei über 50 Kilometern Arbeitsweg nutzen 42 Prozent Homeoffice, bei unter fünf Kilometern nur 14 Prozent. Im EU-Vergleich liegt Deutschland leicht über dem Schnitt mit 23 Prozent, deutlich hinter Spitzenreitern wie den Niederlanden mit 52 Prozent.
Destatis
Nach dem Regierungswechsel wächst die Enttäuschung über Bundeskanzler Friedrich Merz, da wirtschaftspolitische Reformen auf sich warten lassen. Unternehmer und Verbände fordern dringend Entlastungen bei Steuern, Energiekosten und Bürokratie, während Forschende in ihrem Herbstgutachten vor sinkender Wettbewerbsfähigkeit warnen. Sie empfehlen Maßnahmen wie strikte Haushaltspolitik, Digitalisierung, weniger Verwaltungspersonal und eine Rentenreform. Zwar seien Investitionen von 500 Milliarden Euro geplant, doch diese brächten vor allem kurzfristige Effekte und keinen selbsttragenden Aufschwung.
Deutsche Welle
Am Freitag, dem letzten Tag der Reinigungsmesse in Berlin, war schon klar: die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Über 22.800 Besucherinnen und Besucher haben sich bei 441 Ausstellern aus 30 Ländern über aktuelle Trends und Neuheiten der Reinigungs- und Hygienebranche informiert. Im Fokus standen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Automatisierung sowie Strategien gegen den Fachkräftemangel. Wir von Saubere Sache Heute haben vor Ort viele Eindrücke und Informationen für unsere Leserinnen und Leser mitgenommen. Hören Sie dazu auch in unsere, auf der Messe entstandenen Podcast rein. Diese werden wir in nächster Zeit auf saubere-sache-heute.de veröffentlichen.
CMS Berlin
In Dortmund verlor die SPD nach mehr als 75 Jahren ihre Hochburg an die CDU. Herausforderer Alexander Kalouti setzte sich mit 52,9 Prozent gegen Amtsinhaber Thomas Westphal durch. Während die Grünen in Münster mit Tilman Fuchs einen deutlichen Sieg feierten, verloren sie ihre Spitzenposten in Aachen und Bonn. Die AfD, die bei den Kommunalwahlen vor zwei Wochen ihr Ergebnis auf 14,5 Prozent fast verdreifachen konnte, ging in allen verbliebenen Stichwahlen unter und brachte keinen ihrer Kandidaten durch.
RP online
Heute, an ihrem letzten Tag, steht die CMS ganz im Zeichen des „Fokustag Housekeeping und Krankenhausreinigung“, denn hygienische Sauberkeit in Kliniken ist entscheidend für Patientensicherheit und Infektionsprävention. Der Tag beginnt mit dem Networking-Frühstück mit Mareike Reis von der Housekeeping Akademie, Christian Peter vom Hotelkompetenzzentrum und Bernise Riviere von SapoCycle Germany, gefolgt von Vorträgen zu Hygienetrends und Robotik in der Hotellerie und einer Podiumsdiskussion zu Innovation und Verantwortung im Housekeeping. Am Nachmittag geben Stefanie Veltkamp von Hygiene Veltkamp, Frank Müller vom Bundesverband für Hygiene und Krankenhausreinigung e.V. und Andreas Mock von Soobr GmbH praxisnahe Einblicke in die Zusammenarbeit mit Dienstleistern und aktuelle Entwicklungen in der Krankenhausreinigung.
CMS Berlin
Im September ist der ifo-Geschäftsklimaindex um 1,2 Punkte auf 87,8 Punkte gesunken. Eigentlich war man im Vorfeld der Umfrage von einem Anstieg ausgegangen. Laut ifo-Präsident Clemens Fuest erleide die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung damit einen Dämpfer. Vor allem bei Dienstleistern habe sich die Stimmung merklich verschlechtert. Hier fiel der Indikator auf den niedrigsten Stand seit Februar.
ifo
Bundesfinanzminister Lars Klingbeil präsentierte zum Auftakt der Haushaltswoche den Etat für 2026 mit Rekordinvestitionen von 126,7 Milliarden Euro, größtenteils finanziert durch neue Schulden. Schwerpunkte liegen auf Verteidigung, Ukraine-Hilfe, Klimaschutz und Infrastruktur, während zugleich Einsparungen im Kernhaushalt nötig seien. Klingbeil betonte die Bedeutung von Reformen für mehr Wettbewerbsfähigkeit und eine langfristige Konsolidierung angesichts eines absehbaren 30-Milliarden-Lochs ab 2027. Kritisiert wurden mangelnde Transparenz, steigende Verschuldung und eine einseitige Schwerpunktsetzung auf Aufrüstung. Der Haushaltsentwurf wird nun in den Ausschüssen beraten und soll bis 19. Dezember verabschiedet werden.
Zeit Online
Bertram Kawlath, Präsident des VDMA, warb in Tokio für eine vertiefte Zusammenarbeit im Maschinenbau. Trotz EU-Freihandelsabkommen bleibt der japanische Markt schwer zugänglich, Exporte aus Deutschland gingen zuletzt zurück. Kawlath riet europäischen Unternehmen zu stärkerer Präsenz vor Ort. Gemeinsame Herausforderungen seien Demografie, Nachhaltigkeit und Konkurrenz aus China. Potenzial sieht der Verband vor allem in Kooperationen bei Digitalisierung und Industrie 4.0.
Industrieanzeiger
Am heutigen Tag stehen wieder praxisnahe Einblicke und neue Technologien an. Am Vormittag beginnt der BIV-Arbeitskreis Vergabe mit anschließender Podiumsdiskussion „Zukunft der Vergabe“. Besonders spannend heute auch: intelligente Toilettenrobotik, die das stille Örtchen weltweit zu strategischer Infrastruktur machen sollen, sowie Best-Practice-Beispiele vom Flughafen Zürich und zur Tagesreinigung an Schulen. Ergänzt werden die Veranstaltungen durch die Vorstellung von digitalen Schulungen und Strategien für die Objektleitung, die direkt in der Praxis anwendbar sind.
CMS Berlin
Mit einer symbolischen Zeitkapsel hat der Bau des Hotels „das flax” Memmingen Airport offiziell begonnen. Das Haus entsteht in nachhaltiger Hybridbauweise mit 144 Zimmern, PV-Anlage, Fernwärmeanschluss und E-Ladestationen. Betrieben wird es künftig von der F Hotel Memmingen Airport GmbH, einem Joint Venture der Familien Geiger und Gambino. Die Fertigstellung des Projekts ist für Ende 2026 geplant.
Hotelier
Laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank verzichten 26 Prozent der Befragten auf US-Produkte – aus Sorge vor höheren Zöllen. 16 Prozent reduzierten sogar ihre Gesamtausgaben, wobei vor allem einkommensschwächere Haushalte betroffen sind.
Wohlhabendere Haushalte meiden dagegen eher gezielt US-Waren. Viele Verbraucher hatten ihre Kaufentscheidungen schon vor Trumps Zollplänen angepasst und erwarten nun dauerhafte Inflationseffekte. Zwischen den USA und der EU gilt seit Juli ein Zoll von 15 Prozent für europäische Lieferungen, ohne Gegenleistung der USA.
Zeit Online
Die OECD erwartet 2025 nur noch 0,3 Prozent Wachstum für Deutschland, das sind 0,1 Punkte weniger als zuvor. Damit hinkt die deutsche Wirtschaft dem globalen Trend hinterher, denn weltweit wird mit einem Wachstum von 3,2 Prozent gerechnet. Für 2026 sagt die OECD 1,1 Prozent Wachstum in Deutschland voraus, leicht unter der Juni-Prognose. Die Bundesregierung will mit Milliardenhilfen, Steuererleichterungen und Investitionen gegensteuern. Belastend wirkt allerdings bekanntermaßen Trumps Zollpolitik, die insbesondere in Deutschland Produktion und Handel bremst.
Spiegel Online
Gestern wurde mit dem Purus Innovation Award wieder eine der begehrtesten Branchenauszeichnungen verliehen. Neu war in diesem Jahr die Kategorie „Robotik/KI“, deren erster Gewinner überhaupt Kärcher überzeugte die Jury mit KIRA B 200. Die ebenfalls IT-bezogene Kategorie „Digitale Tools und Systeme“ konnte PlanD mit Paula, einer KI-Assistenz für Gebäudereiniger, für sich entscheiden. Auf dem Treppchen bei den „Reinigungsmaschinen“ stand Wetrok mit Spin Befree, beim „Equipment“ hat die Arcora mit dem Flex-on Klapphalter gewonnen. In der Kategorie „Waschraumhygiene“ hat die Ophardt mit der Praesidio Fuel Cell den ersten Preis abgeräumt, bei den „Reinigungsmitteln“ hatte die Dr. Schnell mit Milizid One die Nase vorn. Bei den CMS Innovations-Touren können Interessierte sich zweimal täglich über alle Finalisten des PIA 2025 informieren.
CMS Berlin
Heute, am zweiten Messetag in Berlin, stehen praxisorientierte Veranstaltungen im Mittelpunkt. Um 10:30 Uhr beginnt der Mobility Cleaning Circle mit einem Business-Lunch im Marshall Haus. Er ist Teil des Mobility-Circle-Formats, das sich speziell auf Reinigungslösungen im öffentlichen Verkehr und für Flotten konzentriert. Anschließend gibt es eine geführte Tour zu Ausstellern, die innovative Lösungen für die Verkehrsmittelreinigung präsentieren, darunter Live-Demonstrationen wie die Graffiti-Entfernung. Parallel dazu finden in der Speakers’ Corner Fachvorträge unter anderem zu den Themen Solarreinigung, Desinfektionsmittel und Osmose-Einbauten statt.
CMS Berlin
Im Jahr 2023 erwirtschafteten die rund 17.500 Thüringer Handwerksbetriebe einen Gesamtumsatz von 15,8 Milliarden Euro. Erwerbstätig waren im Handwerk fast 125.000 Personen, die überwiegend in kleineren Betrieben mit weniger als zehn Beschäftigten arbeiteten. Im zulassungsfreien Handwerk spielten die Gebäudereiniger eine Schlüsselrolle mit 63,2 Prozent aller Beschäftigten, während im zulassungspflichtigen Bereich das Baugewerbe dominiert. Damit zählen Gebäudereinigungsbetriebe zu den zentralen Arbeitgebern im Thüringer Handwerk.
Thüringer Landesamt für Statistik
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft unter 5.000 Beschäftigten zeigt: Je angespannter die Finanzen, desto schlechter die Arbeitsatmosphäre. In wirtschaftlich schwachen Betrieben sinkt die Bewertung des Klimas auf die Schulnote drei, während gesunde Firmen im Schnitt 2,6 erreichen. Nur noch 34 Prozent der Mitarbeitenden empfinden das Klima in Krisenunternehmen als gut oder sehr gut, gegenüber 53 Prozent in stabilen Firmen. Besonders das Verhältnis zu Führungskräften leidet in angespannten Zeiten. 16 Prozent bewerten die Zusammenarbeit dann als mangelhaft oder ungenügend. Auch unter den Beschäftigten nimmt in schwierigen Zeiten die Kollegialität ab, Konflikte und Spannungen treten offener zutage.
n-tv
Der erste Tag auf der Messe in Berlin startet mit der Eröffnung des CMS Praxisforums, wo schon ein erster Blick auf den Schwerpunkt der Krankenhausreinigung geworfen wird. Weitere Vorträge beschäftigen sich vor allem mit den aktuellsten Themen rund um Nachhaltigkeit und Digitalisierung. In der Speakers‘ Corner wird am Vormittag beleuchtet, was es mit der Farbe von Toilettenpapier auf sich hat, während es am Nachmittag Tipps für gezieltes Personalrecruiting über Social Media gibt. Zum Abschluss von Tag eins dürfen die Nominierten und das Publikum auf die Verleihung des Purus Innovation Awards gespannt sein.
CMS Berlin
Deutschland liefert weiter mehr Waren in die USA als umgekehrt, doch Trumps Zölle bremsen den Handel. Von Januar bis Juli fiel der Exportüberschuss auf 34,6 Milliarden Euro und damit das niedrigste Niveau seit 2021. Die Exporte gingen um 5,3 Prozent auf knapp 90 Milliarden Euro zurück, die Importe aus den USA stiegen leicht um 2,2 Prozent auf 55,3 Milliarden. Trotz des Rückgangs bleibt die USA Deutschlands größter Handelspartner mit positivem Saldo. Die höheren Zölle dürften das Geschäft mit dem US-Markt auch in den kommenden Monaten belasten, während Deutschland nach neuen Absatzmärkten sucht.
Spiegel Online
Bei landesweiten Aktionstagen vom Anfang September kontrollierten Arbeitsministerium und Zoll in NRW insgesamt 146 Betriebe und mehr als 500 Beschäftigte der Gebäudereinigungsbranche. Über 80 Prozent der geprüften Betriebe wiesen Mängel auf, vor allem im Arbeits- und Gesundheitsschutz sowie bei der ordnungsgemäßen Anmeldung zur Sozialversicherung. Die Arbeitsschutzverwaltung stellte 851 Verstöße fest, darunter die falsche Lagerung von Gefahrstoffen und fehlende Schutzmaßnahmen. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit leitete 20 Strafverfahren und 55 Ordnungswidrigkeitenverfahren ein, außerdem werden weitere 116 Sachverhalte geprüft.
MAGS NRW
Am 2. Oktober richtet die Gebäudereinigerinnung Chemnitz/Dresden die Sächsische Meisterschaft in der Staatskanzlei Dresden aus. Am Vormittag treten die besten Nachwuchskräfte Sachsens in praktischen Disziplinen wie Glas- und Fassadenreinigung, Bodenpflege und Hygiene gegeneinander an. Eine Fachjury bewertet die Leistungen nach objektiven Kriterien, und der Sieger qualifiziert sich für die Deutsche Meisterschaft im November 2025 im Heide Park Soltau.
Die Gebäudedienstleister Sachsen
„Clean meets smart“ heißt es morgen wieder auf der Messe Berlin, wo alle zwei Jahre Europas führende Fachmesse für Reinigung und Hygiene stattfindet. Mit dabei sind mehr als 420 Aussteller auf 34.000 Quadratmetern Fläche und über 20.000 Fachbesucherinnen und -besucher aus fast 90 Ländern. Zu sehen gibt es die neuesten Entwicklungen unter anderem in technischer Betriebsausrüstung, Berufs- und Schutzkleidung, Gebäudemanagement-Software, Reinigungs- und Pflegedienste, Reinigungsmaschinen und -systeme sowie Reinigungsgeräte und -materialien und chemische Reinigungs- und Pflegemittel. Das Ganze wird abgerundet mit Sonderschauen, Foren, Live-Events und persönlichen Gesprächen.
CMS Berlin
Die Stimmung unter Selbständigen und Kleinstunternehmen hat sich im August verbessert: Der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex stieg von minus 16,9 auf minus 13,8 Punkte. Vor allem die laufenden Geschäfte wurden weniger negativ bewertet, auch die Erwartungen fielen optimistischer aus. Dennoch bleibt die Lage angespannt, denn die Unsicherheit über die künftige Entwicklung nimmt wieder zu. Besonders im Gastgewerbe, bei Freiberuflern, Unternehmensberatungen und im Einzelhandel zeigte sich eine deutliche Aufhellung.
Ifo Institut
Der Bundestag hat den Bundeshaushalt für dieses Jahr beschlossen. Dieser sieht Ausgaben von rund 502,5 Milliarden Euro und eine Neuverschuldung von etwa 140 Milliarden Euro vor. Die größten Posten sind Arbeit und Soziales mit 190 Milliarden Euro sowie Verteidigung mit insgesamt über 86 Milliarden Euro. Für Verkehr sind 38,3 Milliarden Euro eingeplant. Noch vor Jahresende müssen die Beratungen für den Etat 2026 beginnen.
Zeit
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in Berlin Vertreter der deutschen Spitzenverbände getroffen. Im Mittelpunkt standen Bürokratieabbau, bezahlbare Energie und ein vertiefter Binnenmarkt ebenso wie Handel und Entlastung des Mittelstands. Von der Leyen betonte, dass Europas Wettbewerbsfähigkeit entscheidend sei für Wohlstand, Arbeitsplätze sowie Frieden und Freiheit. Die Verbände forderten eine „entschlossene Wettbewerbsagenda“ mit spürbaren Verbesserungen für Betriebe, besonders für KMU. Sie erwarten von EU und Bundesregierung nun konkrete Taten statt Ankündigungen.
Handwerksblatt
Die BIM World Munich am 26. und 27. November bringt Fachleute der Bau- und Immobilienbranche zusammen. Bei der Messe rund um Building Information Modeling, kurz BIM, dreht sich alles um digitale Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden. Über 200 Aussteller, Vorträge, Podien und Start-Up-Pitches zeigen den erwarteten 8.000 Besuchern aktuelle Trends und praxisnahe Lösungen. Preise wie der BIM-Preis Bayern 2025 zeichnen innovative Projekte aus. Auch Themen wie Facility-Management, digitale Systeme und nachhaltige Bauprozesse stehen auf dem Programm.
Ingenieur
Deutschland liegt 2025 im Global Innovation Index auf Platz 11 und rutscht damit weiter hinter führende Länder wie die Schweiz, Schweden und die USA. Die Bewertung basiert auf rund 80 Indikatoren, darunter Technologieinvestitionen, Ausbildung, Hightech-Handel und globale Marken. Deutschland punktet allerdings weiterhin bei Innovationsclustern und steht mit sieben Technologieparks auf Platz drei weltweit. München, Berlin und Köln zählen sogar zu den Top-100-Clustern. Der Bericht der UN-Organisation Wipo warnt jedoch vor sinkenden Investitionen in Forschung und Entwicklung, die global zurückgehen.
ZDF Heute
Kurz vor dem Start der CMS Berlin hat der BIV die dritte Sonderfolge seines „Glanzstück“-Podcasts veröffentlicht. Gesprächspartner ist Prof. Frank Werner, stellvertretender Leiter Prävention bei der BG BAU. Er betont, dass Arbeitsschutz Teil der Unternehmenskultur sein müsse, und zwar als Miteinander von Beschäftigten und Führungskräften. Auf der Messe präsentiert die BG BAU praxisnahe Lösungen wie Stangensysteme für sicheres Arbeiten in der Höhe, Podestleitern oder Infos zum UV-Schutz. Ihr Stand versteht sich als Dialog-Ort, an dem Besucherinnen und Besucher diskutieren, Neues erfahren und Anregungen für mehr Sicherheit mitnehmen können.
Die Gebäudedienstleister
Trotz neuer US-Zölle blicken Investoren überraschend optimistisch auf die Entwicklung der deutschen Wirtschaft in den nächsten sechs Monaten: Das Barometer des Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung stieg im September auf 37,3 Punkte – erwartet war allerdings ein Rückgang. Besonders Auto-, Chemie- und Pharmabranche sehen wieder bessere Exportchancen. Doch die aktuelle konjunkturelle Lage bleibt düster: Das entsprechende Barometer fiel deutlich auf minus 76,4 Punkte. ZEW-Präsident Achim Wambach warnt vor anhaltender Unsicherheit durch die US-Zollpolitik und den mangelnden Reformen in Deutschland.
FAZ
Die Bundesregierung greift nach Angaben des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft auf Teile des Infrastruktur-Sondervermögens zurück, um Haushaltslücken zu schließen, anstatt zusätzliche Investitionen zu tätigen. Besonders betroffen sind Verkehrsinfrastruktur, die Deutsche Bahn, Autobahnsanierungen und der Breitbandausbau. Kritiker von IW und Ifo-Institut bemängeln, dass Mittel für Sozialausgaben wie die Mütterrente verwendet werden, während geplante Investitionen in Klimaschutz, Digitalisierung und Infrastruktur verschoben oder aus dem Kernhaushalt verlagert werden. Die Verschiebungen zwischen Kernhaushalt, Sondervermögen und Klima- und Transformationsfonds sind zudem schwer nachvollziehbar. Experten warnen, dass dies die Glaubwürdigkeit der Regierung gefährdet.
Zeit Online
Am 29. und 30. Oktober findet erstmals die Messe maintenance München statt – mit ausgebuchter Fläche, über 110 Ausstellern und einem vielseitigen Rahmenprogramm.
Im Mittelpunkt stehen Lösungen aus Arbeitsschutz, Ersatzteilen, Instandhaltungs-Service und Smart Maintenance. Als Höhepunkt ist die Verleihung des ersten maintenance Instandhaltungspreises angekündigt, organisiert von Easyfairs und Branchenverbänden.
Besucher können sich bereits registrieren und kostenfreie Tickets für beide Tage sichern.
Parallel laufen die Vorbereitungen für die maintenance Dortmund 2026, die gemeinsam mit weiteren Fachmessen stattfinden soll.
My Factory
Die schwarz-rote Bundesregierung hat sich auf die Einführung der Aktivrente zum Januar 2026 verständigt. Ein Freibetrag von 2.000 Euro monatlich soll Anreize schaffen, über das gesetzliche Renteneintrittsalter hinaus zu arbeiten. Ziel ist es, Arbeiten im Alter attraktiver zu machen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Regelung gilt für Arbeitnehmer ab Erreichen des Rentenalters, nicht jedoch für Selbstständige oder Frührentner. Die Kritik von Arbeitgebern und Gewerkschaften hält dagegen, man solle lieber das gesetzliche Renteneintrittsalter erhöhen.
Spiegel Online
Eine gemeinsame Untersuchung der Uni Mannheim und der Europäischen Zentralbank schätzt die Kosten von Hitzewellen, Dürren und Überschwemmungen in der EU bis 2029 auf rund 126 Milliarden Euro. Allein 2025 sollen Schäden in Höhe von 43 Milliarden Euro entstehen, durch direkte Zerstörungen, aber auch durch Produktivitätsverluste. Besonders betroffen sind Spanien, Frankreich und Italien mit jeweils rund 34 bis 35 Milliarden Euro. Deutschland kommt vergleichsweise glimpflich davon: Die Studie beziffert die Kosten hierzulande auf etwa 2,5 Milliarden Euro. Zudem zeigt die Analyse, dass Extremwetterereignisse die Arbeitsproduktivität langfristig spürbar senken.
Tagesschau
Beim Saubermachen eines Regenrückhaltebeckens im Kreis Lippe atmeten Abwasserwerker am vergangenen Freitag eine unbekannte Substanz ein und mussten mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Spezialisten der Feuerwehr nahmen am Samstag Proben, um den Stoff zu identifizieren. Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht nach Angaben der Einsatzkräfte nicht. Bereits am Donnerstag war die Feuerwehr wegen eines dunklen Films auf dem Wasser im Einsatz. Insgesamt waren rund 60 Kräfte vor Ort, um die Situation zu sichern.
Die Glocke
Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit arbeiten rund 27 Prozent der Beschäftigten während des Sommerurlaubs zumindest hin und wieder mobil, etwa auf Reisen oder von zu Hause aus. Frauen schalten im Vergleich etwas häufiger ab als Männer. Insgesamt fühlen sich die meisten nach der Urlaubszeit gut oder sehr gut erholt, während sich 14 Prozent nur wenig oder gar nicht regenerieren konnten. Hauptgründe für mangelnde Erholung sind die Unfähigkeit, abzuschalten, Stress mit der Familie oder eben ständige Erreichbarkeit.
FAZ
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche will die Energiewende mit zehn Maßnahmen effizienter gestalten: Unter anderem soll die fixe Einspeisevergütung entfallen, Förderungen sollen markt- und systemgerechter werden, Speicher und alternative Energiequellen zudem ergänzt werden. Die CCS-Technologie zur CO2-Abscheidung möchte Reiche etablieren und den Ausbau von Offshore-Windanlagen drosseln, um Kosten zu sparen. Die Industrie begrüßt die Pläne, während die Grünen und andere Kritiker vor Verzögerungen beim Ausbau von erneuerbaren Energien warnen und eine Abhängigkeit von fossilen Backup-Lösungen kommen sehen.
Windbranche
Gäbe es in Niedersachsen eine flächendeckende Tarifbindung, hätten Beschäftigte laut DGB jährlich 6,1 Milliarden Euro mehr Einkommen zur Verfügung. Zudem entgehen den Sozialkassen 4,4 Milliarden Euro und den Finanzämtern 2,6 Milliarden Euro, insgesamt also rund 13 Milliarden Euro pro Jahr. Nur noch 45 Prozent der Beschäftigten im Land arbeiten nach Tarif, bundesweit sind es 4 Prozent mehr. Der DGB fordert deshalb, öffentliche Aufträge und Fördermittel ausschließlich an tarifgebundene Unternehmen zu vergeben. Außerdem müsse die Landesregierung das geplante Tariftreue- und Vergabegesetz ohne Ausnahmen beschließen.
NDR
Am 20. September feiert das Handwerk bundesweit seinen Aktionstag unter dem Motto „Handwerk tut gut“. Im Fokus steht die Gesundheit im Arbeitsleben – eine IKK-Studie zeigt: Fast 85 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker fühlen sich gesund, deutlich mehr als der Durchschnitt. Ein YouTube-Talkformat mit Moderatorin Tessniem Kadiri und vier Gästen beleuchtet, wie das Handwerk Körper, Geist und Lebensqualität stärkt. Begleitend gibt es Videoporträts und Social-Media-Clips auf Instagram und TikTok. Seit 2011 würdigt der Tag des Handwerks die Leistungen von 5,6 Millionen Menschen in über 130 Ausbildungsberufen.
Das Handwerk
Im August 2025 lag die Inflationsrate bei 2,2 Prozent und damit etwas höher als im Juli und Juni mit jeweils zwei Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Haupttreiber waren demnach steigende Lebensmittelpreise mit 2,5 Prozent, während Energie weiterhin günstiger war mit minus 2,4 Prozent. Dienstleistungen legten erneut überdurchschnittlich zu, mit plus 3,1 Prozent, darunter vor allem Gesundheit, Versicherungen und Mieten. Gegenüber Juli stiegen die Verbraucherpreise insgesamt nur leicht um plus 0,1 Prozent.
Destatis
Die Deutsche Berufe-Nationalmannschaft hat bei den EuroSkills im dänischen Herning 22 Medaillen gewonnen und Platz zwei im Nationenranking erreicht. Gold gab es unter anderem für Zimmerer Linus Großhardt, die Mechatroniker Kimi Wößner und Timo Dietrich sowie Pflegefachfrau Anna Telle. Insgesamt traten 32 deutsche Spitzenfachkräfte in 28 Disziplinen an und überzeugten mit Können, Kreativität und Teamgeist. Das nächste Highlight wirft schon jetzt seine Schatten voraus: 2027 richtet Deutschland die EuroSkills in Düsseldorf aus.
World Skills Germany
In Deutschland wurden laut Statistischem Bundesamt von Januar bis Juni 2025 etwas über 12.000 Unternehmensinsolvenzen gezählt, ein Plus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Forderungen der Gläubiger sanken auf 28,2 Milliarden Euro, da weniger große Firmen betroffen waren. Besonders stark traf es Verkehr und Lagerei mit 64,5 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen, gefolgt von Gastgewerbe und Baugewerbe. Frühindikatoren deuten zudem auf einen weiteren Anstieg im Herbst hin, die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bleiben laut Fachleuten jedoch gering.
Zeit Online
Die staatlichen Finanzhilfen und Steuervergünstigungen für Unternehmen sollen von 45 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf rund 77,8 Milliarden Euro im kommenden Jahr steigen, vor allem durch die Übernahme der EEG-Umlage. Diese entlastete Stromverbraucher im letzten Jahr um 18,5 Milliarden Euro. Die direkten Finanzhilfen bleiben bei rund 59 Milliarden Euro pro Jahr stabil, während die Steuervergünstigungen 2025 auf 19,4 Milliarden Euro steigen und 2026 wieder auf 18,4 Milliarden Euro sinken. Die Maßnahmen sollen Unternehmen entlasten, Arbeitsplätze sichern und Investitionen fördern, können langfristig aber auch Wettbewerbsverzerrungen verursachen und den Bundeshaushalt belasten.
Handelsblatt
Die Europäische Zentralbank EZB belässt den Einlagenzins im Euroraum bei 2,0 Prozent und signalisiert Zurückhaltung in einem politisch unsicheren Umfeld. Hintergrund sind die Regierungskrise in Frankreich und wachsende Sorgen über die hohe Staatsverschuldung des Landes. An den Finanzmärkten wird spekuliert, ob die EZB Frankreich mit Anleihekäufen stützen könnte. Da die Inflation mit 2,1 Prozent im Zielkorridor liegt und die Wirtschaft trotz US-Zöllen robust wächst, erwarten viele Ökonomen keine weiteren Zinssenkungen. Für Sparer zeichnet sich eine leichte Trendwende ab: Tages- und Festgeldzinsen steigen erstmals seit Monaten wieder an.
Tagesspiegel
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln zeigt, dass zwei Drittel der deutschen Firmen unter mangelhafter Internetversorgung leiden – besonders stark in Baden-Württemberg. Oft liegt es nicht nur am fehlenden Ausbau, sondern auch an ungenutzten Glasfaseranschlüssen – nur 27 Prozent der vorhandenen Leitungen sind aktiviert. Unternehmen sollten deshalb steigenden Bandbreitenbedarf frühzeitig bei Netzbetreibern anmelden und ihre Nachfrage beispielsweise in Industrieparks bündeln. Gerade für Cloud-Dienste, KI und digitale Zwillinge reichen VDSL und Kabel bald nicht mehr aus, hier zeigt sich nur Glasfaser als zukunftssichere Lösung.
SWR
Tischlermeisterin Johanna Röh gründete 2018 ihre Werkstatt und vier Jahre später mit ihrer Schwangerschaft auch den Verein „Mutterschutz für Alle“. Bis heute haben selbstständige Frauen in Deutschland keinen gesetzlichen Anspruch auf Mutterschutz, trotz Aufnahme des Themas in den Koalitionsvertrag. Im Oktober macht eine Aktionswoche in Berlin erneut auf die Lücke aufmerksam – mit politischem Frühstück, Kunstaktion vor dem Bundestag und einem Community-Event. Unterstützt wird das Bündnis bereits von 45 Organisationen, darunter der Hebammenverband und die Wirtschaftsjunioren. Ziel ist es, eine faire Absicherung für selbstständige Mütter und mehr Chancengleichheit im Unternehmertum zu erreichen.
Handwerksblatt
Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD erreicht heute fast die Hälfte der jungen Erwachsenen einen tertiären Abschluss – beendet also erfolgreich ein Studium oder eine gleichwertige Ausbildung. Dabei hängt der Bildungserfolg jedoch stark von der sozialen Herkunft ab: nur 26 Prozent aus bildungsfernen Familien schaffen einen solchen Abschluss, während 70 Prozent der Absolventen aus akademischen Haushalten kommen. Fehlende Vorbereitung und Unterstützung der jungen Menschen verstärken langfristig den Fachkräftemangel und mindern die Wirkung öffentlicher Investitionen. Die OECD fordert daher mehr gezielte Förderung, arbeitsmarktorientierte Studiengänge und Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel.
OECD
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, kurz DSGV, warnt vor einem dritten Rezessionsjahr in Folge und einem Substanzverlust des deutschen Mittelstands. Laut DSGV sanken Umsatz und Betriebsergebnis dort deutlich, während die Personalkosten stiegen. Trotz stabiler Eigenkapitalquote wachse der Druck durch schwache Nachfrage, steigende Löhne und Bürokratie. Verbandspräsident Ulrich Reuter fordert von der Bundesregierung umfassende Reformen mit Bürokratieabbau, Strategien gegen den Fachkräftemangel sowie eine Neuausrichtung von Sozial- und Rentensystemen.
Finanzbusiness
Trotz gesetzlichem Anspruch werden Beschäftigte in Deutschland oft um ihren Mindestlohn gebracht: 2024 gab es über 6.000 aufgedeckte Verstöße, besonders in Gastronomie, Logistik und Bau. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen, denn rein statistisch wird jeder Betrieb nur alle 120 Jahre kontrolliert. Gewerkschaften und Opposition fordern daher mehr Personal, schärfere Sanktionen und ein zentrales Register für Verstöße. Finanzminister Klingbeil will rund eine halbe Milliarde Euro in IT und Personal investieren, um wirksamer gegen Mindestlohnbetrug vorzugehen. Ab dem Jahreswechsel steigt der Mindestlohn auf 13,90 Euro, wovon über sechs Millionen Beschäftigte profitieren sollen.
Tagesspiegel
Die Bundesregierung plant die Ausweitung der Pendlerpauschale auf 38 Cent ab dem ersten Kilometer und die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 19 auf sieben Prozent. Ziel ist, die Mobilität im ländlichen Raum zu fördern und die Gastronomie nach der Corona-Krise zu stabilisieren. Gleichzeitig steigen Übungsleiter- und Ehrenamtspauschalen, um Ehrenamtliche zu entlasten. Kritik kommt von Ökonomen und Verbraucherschützern, die die Maßnahmen als „Finanz-Populismus“ sehen, während Branchenvertreter wie der Dehoga sie als dringend notwendig einschätzen. Die entstehenden Steuerverluste belaufen sich auf über fünf Milliarden Euro pro Jahr.
MDR
Der Europäische Rechnungshof kritisiert die bisherigen Mechanismen für Notfallfinanzierungen der EU als zu komplex. Er empfiehlt klare Regeln und eine bessere Analyse von Risiken und Bedürfnissen, um Mittel effizienter einzusetzen. Die EU-Kommission will Teile dieser Empfehlungen umsetzen und künftig flexiblere Haushaltsmittel für unerwartete Krisen bereitstellen. Ein größerer Anteil der Mittel im neuen Haushalt 2028 bis 2034 soll nicht fest verplant werden, um schneller reagieren zu können.
Zeit Online
Die Bundesregierung senkt die Stromsteuer für Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft auf EU-Mindestniveau, von der über 600.000 Betriebe profitieren sollen. Ein Zuschuss von 6,5 Milliarden Euro zu den Übertragungsnetzentgelten soll zudem Haushalte und Unternehmen, vor allem mittelständische Betriebe, entlasten. Die Maßnahmen kosten als Steuermindereinnahmen zunächst 1,5 Milliarden Euro, ab 2027 drei Milliarden Euro jährlich. Wirtschaftsverbände kritisieren jedoch, dass viele mittelständische Unternehmen von der Stromsteuersenkung ausgeschlossen bleiben, wie zum Beispiel Dienstleister, Handwerksbetriebe, kleinere Produktionsbetriebe oder Händler.
Zeit Online
Bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Halle wurde der Gebäudereiniger Christoph Gessert aus Sprötau als bester Absolvent des Prüfungsjahrgangs 2023 ausgezeichnet und mit dem Pokal der Stadt Halle geehrt. Rund 500 Gäste feierten die neuen Meisterinnen und Meister aus zwölf Gewerken sowie die geprüften Betriebswirte. Wirtschaftsminister Sven Schulze würdigte den Meisterbrief als Zeichen von Können, Durchhaltevermögen und Leidenschaft. Weitere herausragende Meisterleistungen aus Handwerk und Betriebswirtschaft wurden ebenfalls geehrt.
Du bist Halle
Die Messe Friedrichshafen hat Holger Ewald als Projektleiter für die Premiere der Clean Pro Expo 2026 benannt, die vom 15. bis 17. September 2026 stattfindet. Ewald bringt langjährige Erfahrung im Messewesen und aus der Hotellerie- und Dienstleistungsbranche mit. Er übernimmt die organisatorische und vertriebliche Verantwortung, während Thomas Grunewald das Format weiterhin beratend unterstützt. Die Fachmesse richtet sich an die professionelle Reinigungs- und Facility-Management-Branche und setzt Schwerpunkte auf Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Zur Premiere werden rund 200 Aussteller auf über 12.600 Quadratmetern in zwei Hallen erwartet.
Clean Pro Expo
Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas plant höhere Sozialabgaben für Spitzenverdiener. Die Beitragsbemessungsgrenze in der Rentenversicherung soll 2026 auf 8.450 Euro monatlich angehoben werden. Auch in Kranken- und Pflegeversicherung sind höhere Grenzen vorgesehen, ebenso bei der Versicherungspflichtgrenze. Damit müssten Gutverdiener künftig auf einen größeren Teil ihres Einkommens Beiträge zahlen – und erhielten zugleich höhere Ansprüche. Die Vorschläge sorgen derzeit politisch für Streit, Kanzler Merz kritisierte zuletzt die Finanzierbarkeit des Sozialstaates.
Spiegel Online
Trotz steigender Lebensarbeitszeit gingen 2024 rund 60 Prozent der deutschen Neuruheständler vor Erreichen der Regelaltersgrenze in Rente. Der durchschnittliche Renteneintritt liegt aktuell bei 64,7 Jahren – im Jahr 2000 waren es noch 62,3 Jahre.
Viele Ruheständler nehmen dafür Abschläge in Kauf. Die Bundesregierung plant Anreize für längeres Arbeiten, etwa eine steuerfreie „Aktivrente“ bis 2.000 Euro im Monat.
Linken-Chefin Ines Schwerdtner fordert dagegen eine abschlagsfreie Rente nach 40 Beitragsjahren.
MDR
Die deutschen Exporte sanken im Juli um 0,6 Prozent auf über 130 Milliarden Euro – vor allem wegen der schwachen Nachfrage aus den USA und China. In die Vereinigten Staaten gingen 7,9 Prozent weniger Waren, nach China 7,3 Prozent weniger. Dafür stiegen die Ausfuhren in andere EU-Länder um 2,5 Prozent. Während die Importe nahezu stabil blieben, legte die Produktion überraschend kräftig um 1,3 Prozent zu. Ökonomen sehen erste Anzeichen einer Trendwende, verweisen aber auf geopolitische Risiken und schwache Auslandsaufträge.
Deutschlandfunk
Vor der Abstimmung im EU-Parlament wirbt das Handwerk für eine mittelstandsfreundliche Vergabepolitik. Dabei ist laut dem Bericht des Binnenmarktausschusses eine verpflichtende Losvergabe öffentlicher Aufträge vorgesehen. Davon würden vor allem kleine und mittlere Betriebe profitieren, die sonst bei Großausschreibungen kaum Chancen haben. Handwerks- und Bauverbände fordern die Abgeordneten auf, ein Zeichen für fairen Wettbewerb und Chancengleichheit zu setzen. Die EU-Kommission soll die Losvergabe dann ab 2026 als verbindlichen Standard im Vergaberecht verankern.
Handwerksblatt
Die Zahl der in Deutschland anerkannten ausländischen Berufsqualifikationen erreichte 2024 mit über 79.000 einen neuen Höchststand - mehr als dreimal so viele wie 2016. Am häufigsten stammten die anerkannten Abschlüsse mit 9.200 erneut aus der Türkei, gefolgt von der Ukraine, deren Zahl sich auf 6.400 mehr als verdoppelte. Der Beruf Pflegefachkraft bleibt Spitzenreiter mit 32.500 Anerkennungen, gefolgt von Ärztinnen und Ärzten mit 11.000 und Ingenieurinnen und Ingenieuren mit 4.400. Frauen bildetet mit fast 60 Prozent die Mehrheit der Antragstellenden. Insgesamt wurden 95.500 Verfahren gezählt – so viele wie nie zuvor.
Destatis
Die Bundesregierung plant, Rentnerinnen und Rentnern ab 2026 einen steuerfreien Zuverdienst von bis zu 24.000 Euro jährlich zu ermöglichen. Ziel dieser „Aktivrente“ ist es, Arbeiten auch im Ruhestand attraktiver zu machen und so dem Fachkräftemangel zu begegnen. Arbeitgeber kritisieren jedoch die entstehenden widersprüchliche Anreize, da zugleich die abschlagsfreie Frührente bestehen bleibt. Auch Gewerkschaften lehnen die Aktivrente ab: Statt Steuervergünstigungen brauche es gesunde Arbeitsbedingungen und altersgerechte Jobs. 2024 erreichten nur 40 Prozent der neuen Ruheständler die Regelaltersgrenze, die Mehrheit ging vorzeitig in Rente.
n-tv
Die schwarz-rote Koalition ringt derzeit darum, wie viel Sozialstaat sich Deutschland noch leisten kann. Zwar sind die Ausgaben in absoluten Zahlen deutlich gestiegen, gemessen an der Wirtschaftskraft bleiben sie jedoch seit Jahren stabil. 2024 flossen 5,53 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die sozialen Sicherungssysteme – und damit sogar weniger als 2015 mit 5,64 Prozent. Linkenpolitiker Dietmar Bartsch, der die Zahlen beim Statistischen Bundesamt eingeholt hat, spricht von einer „Lügenkampagne gegen den Sozialstaat“ und warnt vor Kürzungen. Die Sozialleistungsquote insgesamt liegt bei rund 30 Prozent des BIP, was ein deutlicher Anstieg seit den 1990er Jahren bedeutet. Diese werden jedoch zum Großteil aus Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert und nicht durch den Staat.
Spiegel Online
51 Absolventinnen und Absolventen aus drei Innungsbezirken erhielten Ende August in Dortmund ihre Gesellenbriefe. Obermeister Thorsten Just betonte den hohen Stellenwert des Handwerks und gratulierte den frischgebackenen Gesellen. Impro-Theater und Tombola sorgten für gute Stimmung bei den rund 175 Gästen. Besonders ausgezeichnet wurden die Prüfungsbesten Jona Aaron Michael, Christian Zechel und Robin Nico Binger. Mit Buffet und Getränken klang die Feier in geselliger Runde aus.
Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen
Die Bundesnetzagentur sieht für die Stromversorgung Deutschlands bis 2035 einen erheblichen Zubau an Reservekraftwerken als notwendig an. Zwischen 22,4 und 35,5 Gigawatt an steuerbarer Leistung sollten es sein, um Versorgungslücken in wind- und sonnenarmen Zeiten zu vermeiden. Bundeswirtschaftsministerin Katharina Reiche plant bis 2030 mindestens 20 Gigawatt neue Gaskraftwerke, wobei Kritik vom Bundesverband Erneuerbare Energie kommt, der vor kostspieligen Überkapazitäten warnt und Alternativen wie Batteriespeicher fordert.
Spiegel Online
Das Kieler Institut für Weltwirtschaft, kurz IfW, und das Münchner Ifo-Institut erwarten 2025 nur ein Mini-Wachstum der deutschen Wirtschaft. Das IfW rechnet mit 0,1 Prozent BIP-Zuwachs, das Ifo mit 0,2 Prozent. Für 2026 prognostizieren beide Institute 1,3 Prozent Wachstum, für 2027 allerdings nur ein moderates Plus. Als Belastungsfaktor gilt vor allem die US-Zollpolitik, die deutsche Exporte verteuert. Impulse erwarten die Forschenden von einer expansiveren Finanzpolitik der Bundesregierung, zum Beispiel durch Investitionen in die Infrastruktur.
Süddeutsche Zeitung
Nach nur elf Stunden hat der Haushaltsausschuss den Etat für 2025 bereinigt, jedoch gilt dieser auch nur für rund drei Monate. Geplant sind Ausgaben von 502,5 Milliarden Euro, die Neuverschuldung liegt bei 82 Milliarden Euro im Kernhaushalt, insgesamt jedoch bei über 140 Milliarden Euro inklusive Sondertöpfen. Die Union lobt die Grundlage für Sicherheit und Wachstum, Grüne und Linke kritisieren den Einsatz von Sondervermögen und warnen vor fehlender Zukunftsfähigkeit. Der Bundestag soll den Haushalt in der nächsten Woche beschließen. Ab 2027 erwartet die Regierung größere Finanzlücken von rund 30 Milliarden Euro.
n-tv
Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks hat zwei neue Broschüren zur qualitätsorientierten Vergabe von Reinigungsleistungen veröffentlicht. Ziel ist, den aktuell oft vorherrschenden Fokus auf den günstigsten Preis – vor allem bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen – zugunsten von Kriterien wie Personalmanagement, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung zu verschieben. Besonderer Wert wird darin auf familienfreundliche Tagesreinigung, klare Leistungsbeschreibungen und eine transparente Preisgestaltung gelegt. Mit Veranstaltungen zum Beispiel in Stuttgart und Köln im nächsten Jahr will der BIV das Thema weiter vorantreiben.
Die Gebäudedienstleister
Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks ist erneut ins Finale des renommierten „mediaV-Awards“ gekommen. In der Kategorie „Bester Online-Auftritt“ überzeugt die neu gestaltete BIV-Website, die seit Frühjahr 2024 online ist. Mit seiner Video-Offensive zur Deutschen Meisterschaft 2024 steht der Verband zudem in der Kategorie „Bestes Video“ auf der Shortlist. Die Gewinnerinnen und Gewinner des Verbandsmedienpreises werden Ende September in Köln ausgezeichnet. Bereits 2021 gewann der BIV den Award mit seiner Corona-Kampagne „#Rückendeckung“.
Die Gebäudedienstleister
Noch nie arbeiteten so viele Menschen in Deutschland in Teilzeit wie im zweiten Quartal dieses Jahres. Die Quote stieg laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung auf knapp über 40 Prozent. Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten kletterte auf 16,97 Millionen, während Vollzeit auf 25,35 Millionen sank. Mit durchschnittlich 18,6 Wochenstunden arbeiten Teilzeitkräfte allerdings so viel wie nie zuvor. Besonders in Branchen wie Pflege und Erziehung ist die reduzierte Arbeitszeit im Trend. Insgesamt bleibt die Beschäftigung mit 46 Millionen Erwerbstätigen auf Rekordniveau.
FAZ
Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie verzeichnete im zweiten Quartal 2025 einen deutlichen Einbruch. Die Produktion sank um 3,8 Prozent zum Vorquartal, die Kapazitätsauslastung fiel auf 71,7 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit 1991. Der Branchenumsatz schrumpfte um 5,2 Prozent auf 52,2 Milliarden Euro. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sprach von einem „weiteren Härtetest“. Trotz Krise hält der Verband an seiner Jahresprognose fest: stagnierende Produktion, Umsatz minus ein Prozent.
Onvista
Das Arbeitsministerium hat einen Entwurf zur Reform des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes vorgelegt. Die Berichtspflichten sollen rückwirkend gestrichen werden, Dokumentationspflichten jedoch bestehen bleiben. Das Ministerium erwartet für große Unternehmen eine Entlastung von rund 4,1 Millionen Euro. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks sieht für kleine und mittlere Betriebe allerdings kaum Erleichterungen. In seiner Stellungnahme kritisiert der Verband die „halbherzige Deregulierung“.
Handwerksblatt
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich im September erstmals in diesem Jahr verschlechtert. Das Konsumbarometer-Index des Handelsverbands Deutschland HDE fiel von 97,6 auf 96 Punkte. Ursache seien Sorgen um Einkommen und Arbeitsmarkt. Eine Erholung ist laut dem Verband nicht in Sicht, weshalb der HDE von Kanzler Merz ein Sofortprogramm zur Stärkung der Binnenwirtschaft fordert. Hohe Kosten würden Handel, Dienstleister und Handwerk belasten, während die Umsätze zuletzt erneut zurückgingen.
Zeit Online
Eine repräsentative Umfrage des Businessportals Xing zeigt, dass zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland ihre Arbeitszeit reduzieren wollen. 64 Prozent halten Mehrarbeit nicht für notwendig, um den Wohlstand zu sichern, sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr. Als Hauptgründe nennen die Befragten Stress, fehlende Freizeit und mangelnde Zeit für Familie und Care-Arbeit. Vor allem Jüngere äußern überdurchschnittlich häufig den Wunsch nach weniger Arbeit. Anreize für freiwillige Mehrarbeit sehen die Arbeitnehmenden vor allem in Bonuszahlungen, höherem Gehalt und zusätzlichen Urlaubstagen.
Süddeutsche Zeitung
Mit einem neuen Gesetz soll die Verbreitung von Betriebsrenten vor allem bei Gering- und Mittelverdienern steigen. Arbeitsministerin Bärbel Bas und Finanzminister Lars Klingbeil betonen die Bedeutung als Ergänzung zur gesetzlichen Rente. Kleinere Unternehmen sollen leichter Betriebsrenten anbieten können, unter anderem durch Opting-Out-Modelle, bei dem Beschäftigte automatisch einzahlen, sofern sie nicht widersprechen. Auch steuerliche Vorteile und flexiblere Regeln für Pensionskassen sind geplant. Trotz steigender Beschäftigung stagniert die Verbreitung von Betriebsrenten. Sie liegt aktuell liegt bei 52 Prozent.
RND
Die Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im August um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Nur gut 7.800 Menschen stellten einen Antrag – im August 2023 waren es noch über 18.000. Innenminister Alexander Dobrindt von der CSU führt den Rückgang auf seine verschärfte Migrationspolitik zurück. Seit Mai werden an allen neun deutschen Grenzen verstärkte Kontrollen und Zurückweisungen durchgeführt, ausgenommen sind vulnerable Gruppen. Kritiker sehen die Maßnahmen als rechtlich umstritten, die Bundesregierung spricht von einem politischen Erfolg.
Spiegel Online
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) warnt angesichts des Verlusts von rund 43.000 Arbeitsplätzen im Großhandel vor einem alarmierenden Signal und fordert umfassende Reformen zur Stärkung des Standorts Deutschland. Auch ifo-Chef Clemens Fuest sieht dringenden Handlungsbedarf, lehnt jedoch ebenso wie der BGA-Präsident Dirk Jandura Steuererhöhungen ab. Gleichzeitig spricht die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit Andrea Nahles von einem gespaltenen Arbeitsmarkt: Während es in Pflege und öffentlichem Dienst Stellenzuwächse gibt, kämpft das produzierende Gewerbe mit Jobverlusten.
Zeit
Nach dem Ausfall von Sicherheitssystemen bei Paypal haben deutsche Banken verdächtige Lastschriften im zweistelligen Milliardenbereich gestoppt, darunter auch absurd hohe Beträge wie eine über eine Milliarde Euro. Betroffen sind vor allem Händler, deren Auszahlungen blockiert wurden. Paypal verspricht nun eine schnelle und vollständige Erstattung rechtmäßiger Transaktionen. Verbraucherschützer fordern umfassende Aufklärung und warnen vor unberechtigten Gebühren. Außerdem wird der Ruf nach europäischen Zahlungsalternativen lauter.
Manager Magazin
2024 verdienten Vollzeitbeschäftigte im Westen durchschnittlich 63.999 Euro brutto, im Osten 50.625 Euro – ein Unterschied von 13.375 Euro, also 21 Prozent. Am wenigsten verdienen Beschäftigte in Sachsen-Anhalt und Thüringen, am meisten in Hessen und Hamburg. Zwar steigen die Löhne bundesweit, doch die Schere zwischen Ost und West öffnet sich weiter. BSW-Chefin Sahra Wagenknecht nannte die Differenz „eine beschämende Bilanz“ und kündigte an, die Lohnlücke zu einem Schwerpunkt ihrer Partei zu machen.
n-tv
Der König von Dänemark plant, am 11. September die EuroSkills Herning 2025 besuchen.
Die Europameisterschaft der Berufe für junge Fachkräfte findet erstmals in Dänemark statt, mit 597 Teilnehmenden in 38 Disziplinen. Der Wettbewerb soll die Bedeutung beruflicher Bildung und Fachkräfte für die Zukunft des Arbeitsmarkts hervorheben. Während des Besuchs trifft der König Mitglieder des dänischen Skills-Teams. Die Wettbewerbe sind vom 10. bis 12. September im MCH Herning frei zugänglich, die Sieger werden am 13. September gekürt.
Euroskills 2025
Das Geschäftsklima im Einzelhandel ist im August zum dritten Mal in Folge gesunken und liegt nun bei minus 24,0 Punkten. Während die aktuelle Lage von den Händlern zurückhaltender bewertet wird, haben sich die Erwartungen leicht verbessert – bleiben jedoch trüb. Besonders Möbelhäuser und Bekleidungsgeschäfte verzeichnen eine Verschlechterung, während der Lebensmitteleinzelhandel leichte Zugewinne meldet. Die konjunkturelle Erholung lässt weiter auf sich warten, viele Händler erwarten kurzfristig keine spürbaren Impulse. Der Preisdruck hat sich entspannt: Preiserhöhungen werden seltener umgesetzt, im Lebensmittel- und Möbelhandel aber weiterhin häufiger geplant.
Ifo Institut
Der Bauausschuss der Stadt Norderney hat dem geänderten Bauantrag für das Hotel Luv in der Weststrandstraße zugestimmt. Die Änderungen betreffen unter anderem eine Kellervergrößerung, Balkone, eine Terrasse über dem Schwimmbad und ein Zimmer mehr auf nun 100. Eine erneute öffentliche Auslegung der Unterlagen war nicht nötig, da die Pläne im Wesentlichen den vorherigen Vorhaben entsprechen. Die Verkehrsflächen für Zu- und Abfahrt sind geklärt, größere Bäume sollen nicht gepflanzt werden, Fragen zum Lichtkonzept wurden beantwortet. Baubeginn ist im Oktober 2025, Fertigstellung wird voraussichtlich Ende 2028 erfolgen.
Norderney Nordsee-Magazin
Die Inflationsrate in Deutschland stieg im August auf 2,2 Prozent nach 2,0 Prozent im Juli, vor allem wegen teurerer Lebensmittel. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel blieb bei 2,7 Prozent, Lebensmittel verteuerten sich um 2,5 Prozent. Besonders stark stiegen Preise für Kaffee und Schokolade um bis zu 25 Prozent, Obst wurde ebenfalls teurer, bei einigen Gemüsesorten gab es regionale Rückgänge. Energie war 2,4 Prozent günstiger, Dienstleistungen verteuerten sich moderat um 3,1 Prozent aufgrund gestiegener Löhne. Die Reallöhne stiegen im zweiten Quartal um 1,9 Prozent, wodurch die Kaufkraftverluste der Vorjahre teilweise ausgeglichen werden. Fachleute erwarten mittelfristig eine stabile Inflation um zwei Prozent.
Tagesschau
2024 wurden in Deutschland rund 475.100 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen – ein Prozent weniger als im Vorjahr. Während dabei deutsche Azubis vier Prozent weniger Verträge unterzeichneten, stieg die Zahl der Neuverträge ausländischer Azubis um 17 Prozent auf rund 70.000. Besonders stark wuchs der Anteil von Ukrainerinnen und Ukrainern auf 5.800 Verträge, fast dreimal so viele wie 2023. Beliebteste Berufe waren bei Frauen die Medizinische Fachangestellte, bei Männern der Kraftfahrzeugmechatroniker. Zum Jahresende 2024 befanden sich 1,22 Millionen Personen in einer dualen Ausbildung – vor allem in Industrie und Handel, während Handwerk und Hauswirtschaft Rückgänge verzeichneten.
Destatis
Im zweiten Quartal 2025 stiegen laut Statistischem Bundesamt die Reallöhne in Deutschland um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, die Nominallöhne legten um 4,1 Prozent zu. Dieser Trend dauert seit zwei Jahren an, konnte die inflationsbedingten Verluste von 2022 und 2023 aber noch nicht vollständig ausgleichen. Vor allem Beschäftigte mit niedrigen Einkommen profitierten – ihre Löhne stiegen im Durchschnitt um 6,5 Prozent. Auszubildende bekamen mit einem Plus von 5,5 Prozent ebenfalls mehr als der Durchschnitt, während Minijobber mit einem Plus von 0,6 Prozent am wenigsten profiterten. Trotz der aktuellen Steigerungen liegen die inflationsbereinigten Löhne weiterhin unter dem Niveau von 2019.
Zeit Online
Laut der Bundesagentur für Arbeit stieg die Arbeitslosigkeit in Deutschland im August erstmals seit mehr als zehn Jahren auf über drei Millionen Menschen. Die Zahl der Arbeitslosen erreichte demnach 3,025 Millionen, das sind 46.000 mehr als im Vormonat und 153.000 mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote kletterte damit auf 6,4 Prozent. Sommerbedingt sinkende Einstellungen und endende Ausbildungen tragen zur Entwicklung bei, erklären aber wohl nicht alles. Besonders hoch liegt die Quote in Bremen mit 11,8 und Berlin mit 10,5 Prozent, am niedrigsten in Bayern mit 4,2 und Baden-Württemberg mit 4,7 Prozent. Trotz des Anstiegs gibt es laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung erste Anzeichen einer Stabilisierung und mögliche Erholung der Beschäftigung.
FAZ
Laut einer aktuellen Erhebung der Unternehmensberatung Roland Berger stehen die Krankenhäuser in Deutschland vor einer prekären finanziellen Lage. Drei Viertel der Kliniken machten im vergangenen Jahr Verluste, bei öffentlichen Einrichtungen waren es sogar knapp 90 Prozent, während die Zahl der profitablen Häuser sinkt. Teilweise betragen die Defizite einzelner Kliniken demnach über 100 Millionen Euro, was selbst starke Träger an ihre Grenzen bringt. Viele Kommunen greifen ein, verschieben Projekte und finanzieren die Versorgung, dennoch werden Fusionen, Schließungen und die Umstellung auf ambulante Angebote zunehmend notwendig. Der Investitionsbedarf für Baumaßnahmen, IT und Digitalisierung wird auf 130 Milliarden Euro geschätzt, Fördermittel sowie der Krankenhaustransformationsfonds reichen dafür nicht aus.
Spiegel Online
Laut dem ifo Institut ist der Geschäftsklimaindex für Ostdeutschland im August leicht gestiegen und liegt nun bei 89,2 Punkten – nach 88,9 Punkten im Juli. Die Unternehmen bewerteten ihre aktuelle Lage insgesamt etwas schlechter, ihre Erwartungen für die kommenden Monate hingegen leicht positiver. Im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe kühlte sich das Geschäftsklima ab, während die Dienstleister ihre Lage und Erwartungen leicht optimistischer einschätzten. Im Handel verschlechterte sich das Geschäftsklima vor allem im Einzelhandel, während der Großhandel seine Erwartungen leicht anhob. Insgesamt zeigt sich ein gemischtes Bild mit regionalen und branchenspezifischen Unterschieden.
Ifo Institut