Neue Vorgaben für Hygienebeauftragte, sichere Küchenhygiene und Qualitätsmanagement in Krankenhäusern – viel Fachwissen auf dem 23. rhw-Hygieneforum

  • Interview

Das 23. rhw-Hygieneforum findet am 22. Oktober 2025 erneut online statt und bietet Fachkräften aus Pflege, Eingliederungshilfe und Krankenhauswesen praxisnahe Impulse, aktuelle Hygienethemen und interaktive Diskussionen. Auch diesmal wartet die Weiterbildungsveranstaltung des Fachmagazins rhw Management mit hochkarätigen Referierenden auf und beleuchten zentrale Herausforderungen der Branche. Saubere Sache Heute hat mit Moderator und Chefredakteur Robert Baumann über die kommende Ausgabe gesprochen.

11. August 2025

Herr Baumann, das rhw-Hygieneforum findet mittlerweile zum 23. Mal statt. Was macht die Veranstaltung in diesem Jahr besonders?

Wir möchten online 2025 noch mehr Raum zum Austausch geben und haben im Publikum bereits jetzt erfahrene Teilnehmer*innen, die selbst Referenten sein könnten oder bei uns waren. Sie stehen bei den Diskussionen in den Startlöchern für einen spannenden Austausch miteinander.

Beim vergangenen rhw-Hygieneforum ist beispielsweise eine Diskussion über die Abdeckung von Speisewagen entstanden, und im Anschluss hat eine Teilnehmerin ihre Schnittmuster für Hussen unserer Zeitschrift rhw management zur Verfügung gestellt. Diese hat unsere Grafik dann aufgebaut fürs Magazin. So etwas zu erreichen, macht mich als Moderator des rhw-Hygieneforums besonders froh.

Welche aktuellen Entwicklungen bei KRINKO, CMS und anderen Gremien stehen 2025 besonders im Fokus und warum?

Besonders im Fokus stehen die neuen Vorschriften für die Hygienebeauftragten. Da gab es doch über die Jahre hinweg sehr unterschiedliche Kursdauern von unterschiedlicher Qualität, grob gesagt von 20 Stunden bis 200 Stunden mit demselben Abschluss. Deshalb hat hierzu die DGKH eine Leitlinie entworfen. Es entstand fast zeitgleich auch eine Musterhygieneverordnung des BMG, die man jedoch nicht öffentlich einsehen kann. Wir versuchen dazu Aufklärung mit Dr. Dieter Bödeker zu schaffen. Der Föderalismus hat hier so seine Tücken. 
Und dass Europas große Reinigungs- und Hygienemesse CMS direkt ein paar Wochen vor dem rhw-Hygieneforum stattfindet, ist auch passend. So können wir die Innovationen ganz aktuell den Teilnehmer*innen vorstellen.
Von der KRINKO-Kommission am Robert Koch-Institut wird eine Empfehlung für Hygiene in Reha-Einrichtungen noch im September 2025 erwartet, für die stationäre Pflege ist sie Ende 2026 geplant, so die KRINKO-Vorsitzende Prof. Constance Wendt kürzlich in einem Gespräch in München.

Welche Hygiene-Themen brennen der Hauswirtschaft gerade besonders unter den Nägeln, jenseits der bekannten Klassiker?

Auf jeden Fall die Robotik und die hygienische Pflege der neuen Helfer. Gerade die Hygiene und Pflege der Sauglippe wird bei den Geräten oft unterschätzt. Bloß weil die Maschinen selbsttätig reinigen und inzwischen sogar Türen öffnen und Fahrstühle betätigen können, heißt es ja nicht, dass sie nicht genauso gut gewartet und hygienisch aufbereitet werden müssen. Da fehlt es häufig noch an Bewusstsein im Alltag.

Auf welche Vorträge dürfen wir uns freuen?

Neben unserem seit über 20 Jahren sehr beliebten Referenten Dr. Dieter Bödeker mit seiner besonnenen, humorvollen Art freue ich mich 2025 auf Themen, die etwas vernachlässigt werden. Dazu gehört die hygienische Einrichtung von Arbeitsräumen und das Thema Fettabscheider in Küchen. Thomas Meyer von Hysyst bringt dann wieder den systemischen Blick auf die Krankenhausreinigung für externe und interne Dienstleister mit. Hygienefachfachkraft Svetlana Lemke aus München zeigt, was sie bei den Begehungen des Gesundheitsamts in acht Seniorenheimen erlebt hat. Dazu plant sie sogar ein Buch. Denn die Schwerpunktprüfung von allen Gesundheitsbehörden in Bayern ist 2025 die Gebäudereinigung!

In der interaktiven Session „Troubleshooting – Bringen Sie Ihr Problem mit!“ steht der Praxisbezug im Vordergrund. Welche Themen oder Fragen sind zu erwarten?

Das wüsste ich auch gerne (lacht). Nun, erfahrungsgemäß geht es vor allem um den Blick zur Kollegin, also die Frage: „Wie habt ihr das Problem gelöst?“ Viele Nachfragen gibt es vermutlich zum Thema Skabies, also Krätze, denn das ist ein immer wiederkehrender Fall, doch die Lösungsschritte müssen individuell ans Haus angepasst werden. Und auch stellt sich die Frage, wie man all die alten und neuen Aufgaben stemmt mit immer weniger Fachpersonal, also welche digitalen Tools schon helfen können…

Was nehmen die Teilnehmenden idealerweise vom diesjährigen Hygieneforum mit zurück in ihren Arbeitsalltag?

Viele wollen nach den Vorträgen wissen: „Wo steht das geschrieben?“, um sich gegenüber den interessanten Behörden-Auflagen und Vorgesetzten abzusichern. Darauf sind unsere Referenten gut vorbereitet. Schön finde ich persönlich allerdings auch, wenn sich manche in ihrer Arbeit bestätigt fühlen, nach dem Motto: „Ah, so machen wir es also richtig!“