Handwerk mit Zukunftsperspektive
Der allgegenwärtige Personalmangel spielt auch in der Gebäudereinigung eine große Rolle, zumal es sich um die beschäftigungsstärkste Branche Deutschlands handelt. Angehende Auszubildende und allgemein Interessierte macht Frau Presek-Haster auf die sehr guten Zukunftsperspektiven aufmerksam. Wie in kaum einem anderen Handwerk gibt es viele und vor allem vielfältige Aufstiegschancen, so zum Beispiel zur Objektleitung oder in ganz spezifischen Bereichen wie der Schädlingsbekämpfung oder Desinfektion.
Gesteigerte Wahrnehmung durch Corona
Die Corona-Pandemie hat der Branche zu einer verstärkten Wahrnehmung von allen Seiten verholfen. Hygiene und Sauberkeit spielen eine größere Rolle denn je. Aber nicht nur die anerkannte Systemrelevanz, auch die mit der Gebäudereinigung verbundene Werterhaltung und das moderne Arbeiten mit Maschinen haben die Attraktivität gesteigert, stellt Frau Presek-Haster weiterhin klar. Auch Frau Liersch bemerkt eine Veränderung an ihren Schülerinnen und Schülern. Allein im Sprachgebrauch zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der das Thema Hygiene nun behandelt wird. Die Auszubildenden wollen die Zusammenhänge genau verstehen und wissen, wie sie in der Gebäudereinigung Infektionsketten unterbrechen können. Ihnen ist bewusst, dass sie die Experten in diesem Bereich sind.
Alle Kanäle zum Recruiting und in der Ausbildung nutzen
Die Pandemie hat auch der Digitalisierung einen Schub verpasst. Von Ausbildungsmesse über Schulunterricht fand viel online statt. Die Freude, sich jetzt wieder in Präsenz zu treffen, ist sehr groß. Im Handwerk sind Mitmach-Aktionen, bei denen junge Leuten aktiv sein, Geräte ausprobieren oder verschiedene Reinigungstücher anfassen können, sehr wichtig, erläutert Frau Presek-Haster. Frau Liersch bekräftigt, dass gerade die regionalen Angebote ein wertvolles Instrument sind, um Interessierte für die Branche zu gewinnen. Dann können Fragen direkt geklärt werden, gerne auch mit den Eltern zusammen. Digitale Kanäle bleiben dennoch ein wichtiges Tool bei der Ansprache. So wird die Innung des Gebäudereiniger-Handwerks gerade bei TikTok aktiv. Die Kampagne wird im Frühsommer gelauncht. Instagram und Facebook werden schon bedient. Es bleibt spannend, ob das Videoportal noch mehr Aufmerksamkeit bringt. In der Berufsschule selbst werden ebenfalls viel mehr Apps und digitale Anwendungen genutzt. Lernplattformen erleichtern nicht nur den Unterricht während der Zeit des Homeschoolings, berichtet Frau Liersch. Auch jetzt leisten die erworbenen Neuerungen gute Dienste. Lernmaterial von Arbeitsblättern über Präsentation bis hin zu Erklärvideos werden weiterhin hochgeladen und bereichern den Präsenzunterricht.
Neue Ausbildungsverordnung trägt digitaler Wirklichkeit Rechnung
Die Gebäudereinigungsbranche befindet sich nicht erst seit Corona im Wandel. Sie wird immer digitaler, und künstliche Intelligenz sowie Roboter sind Teil der Wirklichkeit geworden. Dies spiegelt sich auch in der reformierten Ausbildungsverordnung wider, die seit 2019 in Kraft ist, versichert Frau Presek-Haster. Die Ausbildung verläuft handlungsorientiert und lebensnah. Gerade wird noch an einem digitalen Berichtsheft gearbeitet, das den Betrieben in Zukunft die digitale Erfassung von Ausbildungsberichten ermöglichen soll. Frau Liersch sieht die Berufsschulen aufgrund des neuen Rahmenlehrplans ebenfalls gut auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet. Der Fachunterricht ist immer im Fluss und die Lehrkräfte nehmen neue Kenntnisse mit auf. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang die gute Kommunikation zwischen Schulen, Betrieben und Prüfungsausschuss.
Als Betrieb erfolgreich Personal gewinnen
Frau Presek-Haster bestärkt Betriebe darin, sich sichtbar zu machen und auch herauszustellen, wenn sie ausbilden. Die Innung des Gebäudereiniger-Handwerks unterstützt dabei gern. Ihr Tipp: Unternehmen könnten unter anderem an die Hochschulen gehen. Hier gibt es viele junge Menschen, die ihr Studium nicht beenden möchten. Ihnen eine Perspektive im Handwerk aufzuzeigen, hat Potential. Zudem bietet die Gebäudereinigung vielfältige Einsatzgebiete, unterstreicht auch Frau Liersch. Das sollte möglichen Auszubildenden deutlich gemacht werden, genauso wie das Arbeiten im Team oder ein gutes Arbeitsklima.